Schule in Remscheid VHS bereitet Schüler auf Abschlussprüfungen vor

Remscheid · Nicole Grüdl-Jakobs weiß, dass es viele Schüler in der Corona-Pandemie nicht leicht haben – vor allem dann nicht, wenn wichtige Abschlussprüfungen näher rücken. Daher hofft die Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums, mit neuen Prüfungsvorbereitungskursen an der Volkshochschule etwas gegen die Unsicherheit tun zu können.

 Nicole Grüdl-Jakobs, Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums.

Nicole Grüdl-Jakobs, Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums.

Foto: Jürgen Moll

„Es werden Kurse in den Fächern Englisch und Mathematik angeboten, die von erfahrenen Pädagogen geleitet werden“, sagt Grüdl-Jakobs, die gleichzeitig an der Spitze der VHS steht. Weshalb sie auch im Bilde darüber ist, was das Problem bei der Planung der neuen Angebote war: „In unseren Kursen zur Vorbereitung auf die zentralen Abschlussprüfungen setzen wir ausschließlich erfahrene Lehrer mit entsprechendem Fachstudium ein.“ Das sei wichtig, „da die Kurse seitens der Lehrkräfte eine umfassende Kenntnis der jeweiligen Prüfungsordnung voraussetzen“.

Solche Lehrkräfte zu finden sei schwierig. Denn zu dem Lehrkräftemangel hat sich nun noch das Corona-Problem gesellt: „Die Aussicht, während Corona eine Klasse mit unterschiedlichen Schülern zu unterrichten, macht die Sache wohl nicht gerade lukrativer. Insofern sind wir umso dankbarer, dass wir qualifizierte Lehrende für unsere Kurse gewinnen konnten.“

Um diese Pädagogen und die Kursteilnehmer möglichst keinem Infektionsrisiko auszusetzen, gelte wie in allen VHS-Kursen „ein striktes Hygiene- und Schutzkonzept“. Unter anderem stelle es einen Mindestabstand von 1,50 Metern zum Sitznachbarn während des Unterrichts sicher. Die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung sei in Kursen der VHS wegen dieses Abstands nicht gegeben. „In vielen Kursen haben sich die Lehrenden und Teilnehmenden nichtsdestotrotz entschieden, dass sie den Mund-Nasen-Schutz auch während des Unterrichts anbehalten wollen.“

Während das Sicherheitskonzept mithin steht, sind andere Fragen offen. So lasse sich derzeit noch nicht absehen, welche Kurse definitiv zustande kommen werden. Aus der Erfahrung mutmaßt Grüdl-Jakobs jedoch, „dass die im Januar beginnenden Prüfungsvorbereitungskurse in Mathematik und Englisch auf jeden Fall stattfinden werden“. Was die Ferien-Intensivkurse angeht, sei es schwierig, eine Prognose abzugeben: „Erfahrungsgemäß möchten einige Schüler die Ferienzeit eher für Freizeitaktivitäten als zum Lernen nutzen.“ Wegen der momentanen Situation könne sie sich aber gut vorstellen, „dass zumindest einer der Ferienkurse stattfinden wird“. Wie groß die Nachfrage schlussendlich sein wird, hänge aber auch davon ab, wie sehr die weiterführenden Schulen auf das Angebot aufmerksam machen. Man wolle daher die Bitte an die Schulen erneuern, „die Information zu den Kursen entsprechend an die Schüler weiterzuleiten“.

Mehr zur Nachfrage lasse sich zudem sagen, „wenn die Kurse mit dem Erscheinen des neuen VHS-Kursprogramms kurz vor Weihnachten so richtig beworben werden“. Was Grüdl-Jakobs jetzt schon sagen kann, ist, dass der Unterricht in einer Gruppe von etwa zehn Teilnehmenden erfolgen soll und „sich das Angebot ausschließlich an diejenigen richtet, die in absehbarer Zeit eine Zentralprüfung ablegen“. Fest stehe ferner, dass die Kurse über zwölf Unterrichtswochen laufen sollen, was einem Zeitraum von drei Monaten entspräche. Als Ferien-Intensivkurse würden sie zeitlich auf maximal zehn Tage begrenzt werden.

Auch zur mittelfristigen Perspektive kann sich die Leiterin schon äußern: Sollte die Nachfrage so hoch sein wie erwartet, sei beabsichtigt, „das Angebot fortan wieder regelmäßig stattfinden zu lassen“.

Denn neu sind Kurse zur komprimierten Prüfungsvorbereitung auf das Abitur oder die zentralen Prüfungen am Ende der Klasse 10 nicht: „Die VHS Remscheid hat Abiturvorbereitungskurse sowie ergänzende Kurse für Schüler der Höheren Handelsschule bereits von 2010 bis 2015 angeboten und sehr erfolgreich durchgeführt“, erklärt Grüdl-Jakobs – und ergänzt: „So haben wir in den Jahren 2012 und 2013 jeweils rund 100 Schüler in verschiedenen Kursen bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt. Leider fehlten in der Folge dann die personellen Kapazitäten, um diesen doch sehr arbeitsaufwendigen Bereich aufrechterhalten zu können.“

Nachdem sich die Situation wieder gebessert hatte, habe sich die Volkshochschule schon im vergangenen Jahr mit der Idee getragen, die Vorbereitungskurse wieder an den Start zu bringen. „Der Lockdown im Frühjahr und die aktuell für die Schüler nicht einfache Situation haben uns in unserer Entscheidung dann noch bestätigt“, sagt Nicole Grüdl-Jakobs.

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