Kurs für Kinder in Remscheid Ausgleich für die schwere Corona-Zeit

Remscheid · Bei einem Kreativ- und Mal-Kursus im Obergeschoss des Lenneper Jugendzentrums „Die Welle“ können Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

 Lani, Fabienne, Mina, Julia, Malika (hinten), Melina, Marion und Kursleiterin Elisabeth Erbe (von links).

Lani, Fabienne, Mina, Julia, Malika (hinten), Melina, Marion und Kursleiterin Elisabeth Erbe (von links).

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Rund zehn Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren sind im Obergeschoss des Jugendzentrums „Die Welle“ in Lennep fleißig bei der Arbeit. Sie sitzen an zwei Tischen, Stifte oder Pinsel in den kleinen Händen, und malen auf Papier oder Leinwand. Es ist Freitagnachmittag, der Malkursus von Elisabeth Erbe ist in vollem Gange. Es ist ein so erfolgreicher und beliebter Kursus, dass im Januar noch ein zweiter angeboten werden kann. Der Kreativ- und Malkursus ist möglich geworden, weil das Bundesfamilienministerium ein Aktionsprogramm mit dem Titel „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ aufgelegt hat. Zwei Milliarden Euro schwer ist das Programm, das Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen während und nach Corona „auf dem Weg zurück in ein unbeschwertes Aufwachsen zu begleiten und sie beim Aufholen von Lernrückständen zu unterstützen“, wie es von Ministeriumsseite heißt.

Natürlich gibt es bei solchen Programmen, deren Volumina so groß bemittelt klingen, immer sehr viele Interessenten. Das Jugendzentrum „Die Welle“ hat sich Mittel sichern können, die etwa auch für den Kreativ- und Malkursus von Elisabeth Erbe verwendet werden. „Mir liegen Kinder und Jugendliche so am Herzen, sie gehören zu denjenigen, denen die Pandemie mit am meisten abverlangt“, sagt die Lenneperin. Sie hätten sich über die vergangenen Monate so sehr einschränken müssen, dass es besonders guttue, kreativ aktiv werden zu können. Und dafür lässt sich Elisabeth Erbe jede Woche etwas Neues einfallen – langweilig wird es den Kindern sichtlich nicht.

Gerade setzt die eine Gruppe am einen der beiden Tische unterschiedliche Ideen aus dem Buch „Happy Out“ um. Ein Mädchen etwa hat die Form ihrer Hand auf ein Blatt Papier übertragen und gestaltet sie jetzt bunt und liebevoll. Ein anderes malt einen Teddybären. „Das ist mein Lieblingskuscheltier“, sagt die zehnjährige Lani. Ihr gefalle an dem Kursus vor allem, dass sie so viele Möglichkeiten habe, mit unterschiedlichen Stiften und Materialen kreativ sein zu können. Auch die zehnjährige Julia ist begeistert. „Ich bin noch nicht oft hier gewesen, aber werde auf jeden Fall immer wieder kommen. Es macht unheimlich viel Spaß“, sagt das Mädchen.

Julia macht gerade beim „Pouring“ mit, einer Maltechnik, bei der fluoreszierenden Farben für einen großen Mond auf dunklem Hintergrund eingesetzt werden. „Die Ideen von Elisabeth sind wirklich toll, sie kommt jede Woche mit etwas Neuem an – die Farben, die wir da verwenden sind toll“, sagt die elfjährige Fabienne. Melina, die gerade ihre Hand abgemalt hat, ergänzt: „Ich freue mich immer auf den Freitag, das Malen macht so viel Spaß.“ Die Neunjährige lacht und geht wieder zu ihrem Zeichenblatt, um weiter an ihrer Hand zu arbeiten. Drei Stunden haben die Kinder freitags immer Zeit, genug, um alle Kreativität ausgiebig auszuleben.

Die Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache. Wenn etwa die siebenjährige Marion ganz konzentriert Herzchen in ein aufgezeichnetes Einweckglas malt. Oder die neunjährige Malika sagt: „Ich bin schon öfter in der Welle, aber der Kursus ist richtig toll, weil man so kreative Sachen machen kann.“ Und der elfjährigen Mina gefällt vor allem, dass sie so viele Freiheiten hat. „Wir können machen, was wir wollen. Das Schöne am Pouring ist, dass sich die Farben so schön vermischen. Das Ergebnis, das am Ende rauskommt, ist besonders“, sagt das Mädchen. Und ergänzt: „Ich freue mich auch immer auf den Freitagnachmittag.

Die Ergebnisse der jeweiligen Nachmittage sollen zu einem Buch zusammengefasst werden. „Wir werden dann eine Auswahl aus allen Bildern treffen und dann ein E-Book erstellen, damit die Kinder das Ergebnis auch mit nach Hause nehmen können“, sagt die Kursleiterin. Eine schöne Sache, wie man vor allem auch an den Reaktionen der Jungen und Mädchen sehen kann – letztere sind übrigens deutlich in der Überzahl, aber immerhin sind auch zwei Jungs am Freitagnachmittag dabei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort