Remscheid Grüne wollen Manager für Klimaschutz

Remscheid · Wahlprogramm vorgestellt: eine Direktverbindung nach Köln und mehr Service für Senioren im Supermarkt gefordert.

Das Freizeitbad H20 bezieht seinen Energiebedarf zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien. Für die Remscheider Grünen ist das H20 so etwas wie ein Vorbild für die energetische Zukunft von Remscheid. "Wir wollen in der nächsten Ratsperiode weiter an dem Ziel arbeiten, dass Remscheid und das Bergische Land sich zu einer Region entwickeln, die sich zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt", sagte Beatrice Schlieper, OB-Kandidatin der Grünen, gestern bei der Vorstellung des Wahlprogramms. Das Thema Klimaschutz wollen die Grünen in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes stellen. Ökologie und Ökonomie sollen dabei zusammen gedacht werden.

"Die Kommunen leisten einen unverzichtbaren Beitrag beim Klimaschutz", sagte Schlieper. Die Umsetzung der energetischen Sanierung fördere auch die Aufträge im Handwerk und schaffe wichtige Arbeitsplätze. Damit die Themen Umwelt, Klima, Wirtschaftsförderung und Städteplanung auch künftig zusammen behandelt werden, wollen die Grünen in der nächsten Ratsperiode einen entsprechenden Ausschuss gründen. Außerdem wollen sie sich für einen Klimaschutzmanager für Remscheid starkmachen, der interdisziplinär arbeitet. Der Bund fördere eine solche Stelle mit der Übernahme von 80 Prozent der Kosten, heißt es. Bisherige Instrumente wie das Solarkataster sollen besser genutzt werden, um Solarzellen und Photovoltaikanlagen auf die Remscheider Dächer zu bekommen. "Wir wollen die Potenziale unseres Klimaschutz-Konzeptes besser umsetzen", sagte David Schichel, Ratsmitglied und grüner Bürgermeister.

Zu einem Schwerpunktthema im Wahlkampf wollen die Grünen auch den demografischen Wandel machen. Einerseits muss die Stadt für Menschen zwischen 20 und 35 Jahren attraktiver werden, damit sie nicht ihre Zelte woanders aufschlagen. Für die Grünen zählt dazu eine direkte Bahnverbindung nach Köln und ins Ruhrgebiet. Remscheid müsse aus seiner zentralen Lage zu Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet durch bessere Anbindungen mehr Kapital schlagen, sagt Schichel.

Andererseits soll es für Senioren nach den Vorstellungen der Grünen freundlichere Einkaufsmärkte geben. "Supermärkte sind soziale Orte", sagte Schlieper. Sie müssten mit Briefkästen, Telefonzellen und auch Ruhebänken ausgestattet werden. "Warum soll es nicht möglich sein, dass mit Taxiunternehmen ein Sonderservice zum Einkaufen verabredet wird", sagte Schlieper.

Die Grünen wollen sich auch für ein kommunales Integrationszentrumeinsetzen, das in Remscheid eine neue "Willkommenskultur" etabliert.

(RP)
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