Remscheid RSV und Jahn: "Fusion um Ecken"

Remscheid · Die finanzielle Situation blieb der einzig diskutierte Punkt bei der durchweg harmonischen Mitgliederversammlung des Remscheider Schwimm-Vereins (RSV). Erstmalig in seiner 33-jährigen Amtszeit als Schatzmeister musste Wolfgang Pipiorka einen Verlust im Jahresergebnis 2013 vermelden, weist doch die Bilanzsumme ein Minus von annähernd 47 000 Euro auf.

 Ein gemeinsames Familiensportfest im Vorfeld der Fusion zwischen RSV und TV Jahn hatte es Ende September gegeben.

Ein gemeinsames Familiensportfest im Vorfeld der Fusion zwischen RSV und TV Jahn hatte es Ende September gegeben.

Foto: Hertgen

Zurückgehende Mitgliederzahlen, steigende Ausgaben und unvorhergesehene Investitionen hatten zu dieser Zahl geführt (die BM berichtete). Aus den Reihen der Mitglieder wurde kritisch hinterfragt, warum man als Träger im Bereich der Offenen Ganztagsgrundschule im neuen Etat mit deutlichen Einnahmen rechne, obwohl man in der Vergangenheit festgestellt habe, dass dieses Engagement zu Verlusten führt. "Wenn man 15 000 Euro Gewinn hat, plant man doch nicht 60 000 Euro Plus ein", monierte ein Vereinsmitglied.

Der genau wie der komplette geschäftsführende Vorstand und das Präsidium im Amt bestätigte Vorsitzende Hartmut Bau räumte ein, dass in "der Organisation etwas schief gelaufen" sei. Zu viele Essen seien für die Übermittagbetreuung bestellt worden, was er auch auf die schwierigen Modalitäten bei der Anmeldung der Kinder für die Betreuung zurückführte. Durch Umstellung in den Strukturen habe man schon im ersten Jahresviertel 2014 Besserungen erzielt. Außerdem käme es zu Synergieeffekten beim Personal, die dem Verein gut täten. "Alleine als Sportverein könnten wir manchen Trainern keine Stelle in diesem Maße anbieten", sagte Bau. Durch die Verknüpfung von Einsatz in der Schule und im Sportprogramm sei dies möglich.

Die gescheiterte Fusion mit dem TV Jahn wurde bei der Versammlung nur am Rande erwähnt. Wie berichtet, hatten rechtliche Bedenken das Amtsgericht Wuppertal bewogen, der Verschmelzung beider Vereine eine Absage zu erteilen. "Eine Rechtspflegerin wollte nicht so wie wir es wollten", sagte RSV-Vorstandsmitglied Dirk Riemer. Einige Aktive des TV Jahn nahmen dennoch an der Mitgliederversammlung des RSV teil, aus ihren Reihen wurde mit Birgit Ottersbach bereits eine Leiterin für die Kinderabteilung "Sportkids" gewählt.

Am 10. April wird der TV Jahn bei seiner Hauptversammlung möglicherweise die Auflösung beschließen und den RSV als begünstigten Verein festschreiben. Sodann könnten die Mitglieder sich dem größeren Verein anschließen. "Fusion um einige Ecken", nennt Hartmut Bau das Prozedere.

(bona)
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