Zaubershow in Remscheid Desimos Welt der Illusionen

Lennep · Bei der Zaubershow von Detlef Simon in der Klosterkirche begeisterte der Hannoveraner Kleinkünstler sein Publikum mit einer gelungenen Mischung. Die Zuschauer wurden mit einbezogen.

 Die Zaubershow von Desimo kam in der Klosterkirche in Lennep gut an.

Die Zaubershow von Desimo kam in der Klosterkirche in Lennep gut an.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Desimo, der Name allein klingt natürlich schon ein wenig nach Magie und Zauberei. Aber wie es bei Magiern und Illusionisten üblich ist, ist auch das meist schon einfach eine ganze Menge Show. Und so heißt Desimo im wirklichen Leben Detlef Simon und kommt aus „der Hochburg des Frohsinns und Humors — aus Hannover. Der Zauberer war am Freitagabend in der gut besuchten Klosterkirche zu Gast und hatte nicht nur viel Humor, sondern auch jede Menge an Illusionen und Tricks mitgebracht. Eine Kombination, die bei seinem Publikum ganz hervorragend ankam. Desimo verstand es, sowohl mit beinahe kabarettistischem Wortwitz zu punkten als auch mit kleinkünstlerischer Fingerfertigkeit.

Dabei blieb es nicht bei Sprüchen wie diesem: „Lange Zeit haben die Leute gesagt, an Hannover ist nichts lustig. Heute weiß man: Ganz Hannover ist ein Witz.“ Denn der Zauberer im eher unfeinen Karo-Anzug war fraglos ein Mann der vielen Worte. Was natürlich auch der Show diente. Denn durch die Ablenkung war es für ihn viel einfacher, seine Illusionen wie nebenher unter die Leute zu bringen. Und so hingen die Augen im Publikum auch dauerhaft auf der Bühne, denn schließlich wollte man nichts verpassen.

Dabei war Desimo dem Klamauk nicht abgeneigt: „Wie ist ihr Name?“, fragt er etwa eine Freiwillige im Publikum, die darauf antwortete: „Andrea.“ Darauf kam die Antwort: „Das ist richtig. Das habe ich gewusst.“ Überhaupt war die Uri-Geller-Gedankenübertragungs-Nummer, in der er ein Hauptwort erraten wollte, das sich besagte Andrea aus einem 120 Seiten starken Buch aussuchen sollte, größtenteils vor allem lustig. Bis er doch tatsächlich exakt das Wort in sein Heft geschrieben hatte, das Andrea sich ausgesucht hatte: Fetisch. Eindrucksvoll, fraglos. Aber eben auch herrlich komisch. Etwa, wenn er eine weitere Freiwillige zu einem Seiltrick auf die Bühne holte. Die half ihm aus, zerschnitt fleißig das Seil, pustete es wieder heil und bekam ein Lob vom Meister.

Auch hier war das Prinzip vermeintlich wieder ganz einfach: Desimo plauderte munter vor sich hin und mit seiner Assistentin. Und zugleich hantierte er mit dem Seil herum, ließ es zusammenwachsen, teilte es wieder - und das alles so nebenbei und mit einer charmant-galanten Wurstigkeit, dass man eben jenes Gesicht machte, das der Kleinkünstler so liebte: „Wenn das Publikum so verdutzt und überrascht dreinblickt - das kann man nicht kaufen, deswegen mache ich das hier“, hatte Desimo gleich zu Beginn gesagt.

Auch Bingo spielte übrigens - das dann doch eher überraschend für den Anlass - ebenfalls eine Rolle in der Zaubershow. Dabei gab es etwas zu gewinnen, sogar etwas sehr Wertvolles. Aber natürlich wurden nicht nur einfach die Zahlen vorgelesen, sondern auch das Publikum wieder mit einbezogen. Denn selbstverständlich waren die für Bingo nötigen Zahlen zeitgleich bei allen im Publikum erreicht. Ein vielstimmiges „Bingo!“ erklang durch die Klosterkirche - und der Gewinn, den sich nun alle im Auditorium teilen durften, war Zeit: die Pause. Bei allem Klamauk und Drumherum waren die Tricks doch das, was zählte. Etwa wenn er erst im bester Die-Sendung-mit-der-Maus-Manier den Trick mit dem Tuch, das im Ei verschwindet, erklärte. Nur um dann aus dem Plastikei mit dem Loch ein echtes Hühnerei zu zaubern, das er aufbrach und in ein Glas warf. Das waren dann die Momente, die den Abend zum Highlight werden ließen. Denn dann konnte der Kleinkünstler sich nicht mehr hinter seiner fraglos lustigen Klappe verbergen, sondern verblüffte mit faszinierenden Tricks.

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