Akademie in Remscheid Das Spielkulturfestival setzt Impulse

Küppelstein · Spiele ausprobieren, Erfahrungen sammeln, sich austauschen. Das ist das Ziel des Spielkulturfestivals, dem Nachfolger des Spielmarktes.

Das neue Konzept dieses Festivals in der Akademie der kulturellen Bildung auf Küppelstein ist bei den Besuchern im vorigen Jahr gut angekommen. Am Donnerstag nach Aschermittwoch wird es eine zweite Auflage geben. Es richtet sich an Erzieherinnen und Erzieher und solche, die es werden wollen. Um zu testen, ob die neue Form der Präsentation auch ankommt, beschränkten die Organisatoren die Anzahl der Besucher auf 200 pro Tag. In diesem Jahr will man zwischen 350 und 400 Besucher zulassen. Eine Anmeldung ist daher erforderlich.

Über Jahrzehnte gab es in den Räumen der Akademie eine Art Spielmesse mit vielen Ausstellern, die ihre Produkte vorstellten. Jeder Aussteller war verpflichtet, einen Workshop zu geben. Das ist Schnee von gestern. Das Spielkulturfestival bietet nur Workshops an. Eine Hälfte öffnet für die Besucher den ganzen Tag, für die andere Hälfte müssen sie sich anmelden. Die Organisatorinnen Susanne Endres und Nadine Rousseau wollen die Breite der unterschiedlichen Spielwelten präsentieren und ermuntern, Neues auszuprobieren. Wie ein neues Spielangebot funktioniert, lernt man am besten übers Spielen. Wer zum Beispiel immer mal den Gedanken in sich trug, einen Klassenraum in einen Escape-Room zu verwandeln, der findet beim Festival Gelegenheit, das auszuprobieren. Escape Games sind Spiele, bei denen die Mitspieler möglichst schnell aus einer Situation oder einem Raum entkommen und dafür verschiedene Aufgaben oder Rätsel lösen müssen. Es liegt auf der Hand, dass solche Spiele die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl stärken können.

Fachkräfte der Jugendkultur treffen auf Jugendliche und junge Erwachsene. Der Austausch über das, was die Szene bewegt, ist keine Einbahnstraße. Die Jugendlichen sollen selber Themen setzen und ihre Vorstellungen einbringen. Auf einem Podium werden Menschen sitzen, die jünger sind als 27 Jahre, und über ihre Spielwelt berichten. Zum Beispiel Zoe Fuchs. Sie ist Cosplayerin. Cosplayer stellen Figuren aus einem Manga, Anime, Film, Videospiel oder anderen Medien durch ein Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar. Da stellt sich die Frage, welche Auswirkung diese Art von Spiel auf die Identitätsbildung haben kann. Für den gegenseitigen Austausch an Ideen und Erfahrungen räumt das Festival wieder viel Platz ein. Es gibt ein Play-Camp und eine offene Bühne. In beiden Foren sollen Innovationen vorgestellt und diskutiert werden können.

Die Spieler in den verschiedenen Spielwelten beschäftigt auch die Frage, wie Menschen zu Videospielen bewegt werden können, die damit bisher nur wenig Berührung hatten. Eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr soll es geben: In der Kantine wird wieder Essen angeboten.

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