Bauprojekt in Remscheid Moschee-Eröffnung verzögert sich

Innenstadt · Für das islamische Gotteshaus an der Stachelhauser Straße fehlt noch die Betriebsgenehmigung. Gutachter des TÜV müssen das Gebäude erst abnehmen. Der neue Imam der Ditib-Gemeinde ist schon da.

Blick auf die Moschee an der Stachelhauser Straße. Sie wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr eingeweiht.

Blick auf die Moschee an der Stachelhauser Straße. Sie wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr eingeweiht.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober des Vorjahres, wollte die Remscheider Ditib-Gemeinde ihre Moschee an der Stachelhauser Straße eröffnen. Doch die Arbeiten haben sich verzögert. Und Metin Göcer, Vorsitzender der Ditib-Gemeinde, will sich nach den Erfahrungen der letzten Monate nicht auf einen neuen Termin festlegen. „Ich gehe aber davon aus, dass wir noch in diesem Jahr die Moschee einweihen“, sagte Göcer der Bergischen Morgenpost.

Im Grunde seien die Arbeiten abgeschlossen. Der Innenausbau sei so gut wie fertiggestellt, im Außenbereich müssten noch ein paar Pflasterarbeiten beendet werden. Was fehlt, ist die Abnahme durch den TÜV. „Da weiß man nie genau, was kommt“, sagte Göcer. Sobald alle zertifizierten Gutachten vorliegen, könne die Genehmigung für das Gotteshaus beantragt werden.

Die türkische Ditib-Gemeinde hat Göcer zufolge den Moschee-Bau aus eigenen Mitteln bestritten. Die Möglichkeit, Fördermittel von der Bezirksregierung in Höhe von 120.000 Euro zu nutzen, ließ die türkische Gemeinde aus. Laut Göcer war sie nicht in der Lage, die verlangten Eigenmittel von 20 Prozent aufzubringen. So habe man sich in kleinen Schritten Monat für Monat mit Spendenmitteln durch die Etagen des Moscheebaus vorgearbeitet.

Die Fördermittel der Bezirksregierung sollten für den Außenbereich eingesetzt werden. Die Fläche zur Weststraße hin soll gepflastert, bepflanzt und mit Bänken versehen werden. Ein ansprechend gestalteter Außenbereich soll ein Treffpunkt sein können für alle Remscheider, unabhängig ihres Glaubens. „Das ist ein Gotteshaus und steht für alle offen“, betonte der Vorsitzende immer wieder.

Zu Beginn des Jahres hatte im Ausschuss für Stadtentwicklung Fachdienstleiter Jörg Schubert bestätigt, dass im fünften Nachtrag das Baugenehmigungsverfahren beendet wurde. Jetzt wartet die Stadt auf ein Signal der Ditib, dass Innen alles fertig ist, damit die finale Bauabnahme erfolgen kann.

Unterstützung für den Bau bekommt die muslimische Gemeinde auch von der Ditib-Moschee in Köln. Und den Imam, der jeden Freitag das Gebet leitet und unter anderem junge Türkinnen und Türken mit den Botschaften und Gebräuchen des Islams vertraut machen soll, schickt die türkische Regierung aus Ankara. „Seit Oktober haben wir wieder einen Imam in unserer Gemeinde“, sagte Göcer. Bedingung, um sein Amt in Remscheid für fünf Jahre anzutreten, sei der Nachweis, Deutsch sprechen zu können. Diese Prüfung habe er abgelegt.

Die Ware für den Ausbau stammt aus Istanbul. Container mit Fliesen, Teppichen und Schuhschränken kamen per Schiff nach Hamburg. Von dort mit dem Lkw nach Remscheid. Der obere Gebetsraum ist den Frauen vorbehalten. Im Hauptraum haben künftig 300 Männer Platz für ihre Gebete.

Spezialisten aus der Türkei und andere Handwerker haben im Inneren der Moschee intensiv an der künstlerischen Ausgestaltung gearbeitet. Ornamente und Schriftzeichen verzieren die Wände, goldene Spezialfarbe und in Kalligrafie erfahrene Handwerker haben den Raum veredelt. Über allem schwebt ein prachtvoller Kronleuchter, in dem hunderte Birnen installiert sind. Der Architekt Yunus Aydin hat mit dem funktionalen Anbau ein modernes wie traditionelles Gotteshaus geschaffen.

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