Remscheid Babynamen: Sophie Sunshine wäre kein Problem

Remscheid · Klassische Rufnamen sind bei Babys gefragt. Manchmal aber bremst das Standesamt zu kreative Eltern bei der Namensgebung.

Die beliebtesten Düsseldorfer Vornamen 2013
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Foto: DRK

Im Leben eines Menschen gibt es nichts, was uns so sehr prägt und so lange begleitet, wie der Name. Im Regelfall ein Leben lang. Der Vorname ist eine persönliche Marke und manchmal mit Assoziationen verbunden, die jeden von uns sofort, ohne weitere Details von uns zu verraten, in eine Schublade einordnen lässt.

Damit die Namensgebung einiger allzu kreativer Eltern nicht, wie bei manchen Promipärchen, völlig aus dem Ruder läuft, haben in Deutschland die Standesämter ein Auge darauf. "Wir sind hier nicht viel strenger als woanders, aber in dieser Angelegenheit sollte man doch ein bisschen Weitsicht haben", findet Ulrike Fuhrmann, Leiterin des Remscheider Standesamtes. "Man möchte seinem Kind mit dem Namen ja eigentlich etwas Gutes tun." Meistens läuft die Namensgebung reibungslos ab, besonders in den vergangenen Jahren. Der Trend der extravaganten Namen scheint vorbei, klassische Rufnamen sind wieder auf dem Vormarsch und rücken auf der Beliebtheitsskala deutlich nach oben.

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Die 2014 in Remscheid geborenen Mädchen heißen häufig Sophie, Lina, Maria oder Marie. Die Jungs dagegen Elias, Luca, Alexander und Ben. Die meisten dieser Kinder, 438 von insgesamt 740 Neugeborenen in diesem Jahr, tragen einen einfachen Namen, 280 einen Zweitnamen. Grundsätzlich gilt in Deutschland das elterliche Recht der Namensgebung. Allerdings muss sind auch hier Regeln zu beachten: "Der Name darf auf keinen Fall anstößig sein, muss deutlich zwischen männlich und weiblich unterscheidbar sein und dem Wohl des Kindes entsprechen." Ist ein Vorname geschlechtsneutral - wie beispielsweise Kim - muss ein eindeutiger Zweitname her. Auch Phantasienamen wie "Sunshine" oder "Melody" werden in Kombination mit einem Zweitnamen akzeptiert. "Mit Sunshine alleine hätten wir im Standesamt Bedenken, aber Sophie Sunshine wäre kein Problem", erklärt Fuhrmann.

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Es gibt auch Namen, die in früheren Generationen noch geläufig waren, mittlerweile aber negativ konnotiert sind: "Würde jemand seinen Sohn heute Adolf nennen wollen, hätte das einen negativen Beigeschmack, und wir würden uns schwer tun, diesen Namen zu akzeptieren." Auch von Namen wie Kevin, Chantal, Cindy oder Jacqueline rät die Standesamtsleiterin ab. "Diese Namen haben sich verselbstständigt und leiden heute unter einen schlechten Ruf. Sie werden unterbewusst in Schule und Beruf schlechter beurteilt." Akzeptiert werden auch Namen, die sich an Prominenten orientierten und mittlerweile geläufig sind, wie Paris oder Dakota. Allerdings gibt es auch Grenzen, stellt Fuhrmann klar: "Gelsenkirchen als Vorname geht beispielsweise überhaupt nicht."

(sebu)
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