Remscheid Fördergelder fließen nicht für Mehrzweckhalle auf Ebert-Platz

Remscheid · Die Idee der SPD passt nicht zu den Förderanträgen, die für den Umbau der Innenstadt gestellt wurden. Die Politik muss nun eine Entscheidung treffen.

 Was wird aus dem Ebert-Platz? Die SPD- Pläne einer neuen Dreifach-Sporthalle dort könnten mit dem Innenstadt-Programm kollidieren.

Was wird aus dem Ebert-Platz? Die SPD- Pläne einer neuen Dreifach-Sporthalle dort könnten mit dem Innenstadt-Programm kollidieren.

Foto: Moll

Es war der prägnanteste Vorschlag im Wahlkampf der SPD und ihres neuen Oberbürgermeisters Burkhard Mast-Weisz: Eine Multifunktionsarena auf dem Friedrich-Ebert-Platz könnte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen bekäme die Innenstadt die dringend benötigte Dreifach-Sporthalle für den Schul- und Vereinssport. Zum anderen wollen die Sozialdemokraten die seit Jahren in Remscheid schmerzlich vermisste große Veranstaltungshalle etablieren.

Eine solche Planung würde allerdings mit einem Projekt der Verwaltung aus dem umfangreichen Programm für die Innenstadtentwicklung kollidieren. Fördergelder in Millionenhöhe hat die Stadt beim Land beantragt, um aus dem jetzt wenig attraktiven, komplett als Busbahnhof genutzten Platz eine teils begrünte Fläche mit Aufenthaltqualität zu machen. 2017 soll der Startschuss für den Umbau sein.

"Für eine Bebauung mit einer Sporthalle gibt es keine Fördergelder", sagte Stadtplanerin Sigrid Burkhart auf BM-Anfrage. Das letzte Wort habe nun die Politik.

Das gilt für alle der insgesamt 39 Projekte, die im Rathaus entwickelt wurden, um dem Innenstadtbereich rund um die Alleestraße ein neues Gesicht zu geben und ihn attraktiver zu machen. Die vorliegende Planung bietet einen großen Rahmen, macht sehr konkrete Vorschläge, die aber eben noch nicht endgültig sind.

Auch die Meinung des Bürgers zu diesem Mammut-Projekt ist noch einmal gefragt. Im Allee-Center sind von heute an für eine Woche alle Vorschläge der Stadt auf Stellwänden ausgestellt. Eine Zettelbox steht bereit, auf der die Besucher Anregungen und Ergänzungen notieren können. Etwa zu dem Vorschlag, jene Gastro-Pavillons der Gewag abzureißen, die derzeit im Abstand von mehreren hundert Metern die Allee optisch in mehrere Teilstücke zerlegen und den Blick auf die Stadtkirche am Markt verstellen. Auch dies sei erst mal nur ein Vorschlag, sagt Sigrid Burkhart.

Der untere der drei Pavillons spielt auch eine Rolle in einem Projekt, das in Remscheid seit langem kontrovers diskutiert wird: die Öffnung der unteren Alleestraße für den Autoverkehr. Der Pavillon müsste weichen, wenn man diesen Plan weiter verfolgen wolle, sagte Burkhart der BM. Grundsätzlich sei die Bezirksregierung den Plänen gegenüber nicht abgeneigt. In Düsseldorf besteht man allerdings darauf, dass die städtebauliche Verbindungslinie der untere Allee zum Markt, der Bismarckstraße und dem Nordsteg am Bahnhof dann deutlich intensiviert würde. Eine Forderung, die schon auf die Zeit zurückgeht, als das neue Einkaufszentrum am Hauptbahnhof entstand.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort