Fußball Geus wechselt ins Tor und bekommt ein Lob
Remscheid · Fußball-Bezirksliga: SV 09/35 Wermelskirchen gewinnt mit 3:1 beim WSV II, Dabringhausen fegt Linde mit 6:0 vom Höferhof. Nur Ayyildiz bleibt hinter den Erwartungen zurück und verliert sang- und klanglos.
SC Ayyildiz Remscheid - BSC Union Solingen 0:4 (0:1) - Das einzige Bemerkenswerte an diesem Spieltag war die verstärkte Polizeipräsenz in Honsberg. Die war als Vorsichtsmaßnahme gedacht, nachdem es vor wenigen Wochen am Rande des Meisterschaftsspiels der Solinger beim Hastener TV zu Prügelszenen gekommen war. Die blieben gestern zum Glück aus. Schade allerdings, dass auf dem Honsberger Kunstrasen nichts Aufregendes geschah - abgesehen vom Absturz der Honsberger, deren letzter Sieg vor zwei Wochen beim WSV II damit nur noch Makulatur ist. Ayyildiz wollte an diesem Nachmittag einfach nichts gelingen. Es fehlte nicht nur an Ideen, sondern auch am nötigen Engagement. Mit dem hätten die Remscheider womöglich ihre unzähligen Fehler ausgleichen können, denn die Menge der Stellungsfehler, der Fehlpässe und misslungenen Dribblings war so hoch wie selten. Zudem wollte Serkan Cetin, Volkan Gülenc und Emre Circir vorn einfach nichts gelingen. "Der stärkste Kopfballspieler schießt die Ecke", spottete Trainer Zdenko Kosanovic, als Serkan Cetin in der zweiten Spielhälfte einen Eckball hoch vor das Solinger Tor schlug, mit seiner Hereingabe aber keinen Adressaten fand. Eine typische Szene für das planlose Anrennen der Gastgeber, die zudem ihre Abwehraufgaben sträflich vernachlässigten. Auch wenn SC-Keeper Michael Röttgen mit Glanzparaden viele Chancen seines ehemaligen Klubs vereitelte - viermal war er dennoch machtlos. Nach der Führung durch Farella (26.) erhöhte Mangia durch einen Konter auf 2:0 (71.). Bajrektorevic (73.) und Montepeloso (87.) stellten den hochverdienten Endstand sicher.
Dabringhausener TV - SV Jägerhaus Linde 6:0 (3:0) - Nach zwei Niederlagen in den letzten drei Partien verlebte DTV-Coach Acar Sar gestern einen angenehmeren Nachmittag und durfte gleichzeitig den höchsten Saisonsieg seiner Schützlinge feiern: "Das war die richtige Antwort auf die zuletzt eher schwachen Auftritte. Die Jungs haben einen Sahnetag erwischt und auch in der Höhe verdient gewonnen." Anstelle von spielerischen Leckerbissen verrichteten die Lila-Weißen zunächst fußballerische Basisarbeit in Sachen Zweikampfführung und Einsatzbereitschaft. Mit Erfolg: Der Tabellenzweite benötigte lediglich 15 Minuten, um den harmlosen Gästen - mit den Ex-DTV-Akteuren Benjamin Grgic und Orlando Paulo Samuel - den Schneid abzukaufen. Dennis Marquet eröffnete nach einer Viertelstunde das Toreschießen, fünf Minuten später erhöhte Marvin Dattner mit einem Gewaltschuss aus spitzem Winkel. Nach einer halben Stunde war die Messe bereits gelesen, als Neuzugang Valentino Cucuzza per Strafstoß (Foul an Dattner) zum Pausenstand traf. Wer nun dachte, dass sich die Dabringhausener in der zweiten Hälfte im Schongang präsentierten, sah sich getäuscht: Drei sehenswerte Kombinationen sorgten für drei weitere Treffer durch Dennis Dossmann (54.) und abermals Marquet (55., 60.).
Wuppertaler SV II - SV 09/35 Wermelskirchen 1:3 (1:1) - Zwei Siege in Folge stellten ein absolut neues Gefühl für SV-Coach Ralf Klüppelberg dar: "Daran muss ich mich auch erstmal gewöhnen. Diese Mini-Serie soll nun weiter ausgebaut werden." Allerdings war dieser erneute SV-Erfolg im Abstiegskampf mit einem harten Stück Arbeit und einem weiteren Abenteuer auf der Torwartposition verbunden: Nach den Verletzungen der Keeper Lukas Klein und Fritz Schmitz fiel auch Aushilfstorwart Benjamin Hämmerling mit einer Oberschenkelzerrung aus, so dass Feldspieler Anis Geus zwischen die Pfosten rückte. "Anis hat sich ein Kompliment für seine Leistung verdient. Er hat die Aufgabe im Tor tadellos gemeistert", lobte Klüppelberg den Schlussmann, den beim Gegentreffer zum 1:1 durch Cedric Tshilombo (27.) keine Schuld traf. Zuvor waren die Wermelskirchener durch Jan Stahlmann in Führung gegangen (16.). Der gleiche Spieler brachte die "Dellmänner" erneut nach vorne, als er eine Flanke von Jörn Amberger verwertete (67.). Den Schlusspunkt eines "dreckigen, jedoch enorm wichtigen Arbeitssieges" (Ralf Klüppelberg) setzte Maximilian Kratz mit dem 3:1 neun Minuten vor dem Ende.
