Ratingen Wiederbelebung?

Düsseldorf · Das Stadtmarketing, das seit fast einem Jahr ruht, soll wieder in professionelle Hände: CDU und FDP fordern eine Gesellschaft. Der Bürgermeister will Anfang Februar ein neues Konzept vorstellen.

CDU und FDP wollen das Stadtmarketing wiederbeleben. Das bis dahin erfolgreiche Projekt ist spätestens mit dem Weggang des Stadtmarketing-Leiters Thomas Brocker völlig zum Erliegen gekommen. Für die nächste Ratssitzung hat die FDP einen Antrag gestellt: Sie verlangt die Gründung einer "GmbH für Werbung, Marketing und Touristik". Und in einem gemeinsamen CDU-/FDP-Antrag wird eine Betriebsgesellschaft für Eissporthalle und Stadthalle gefordert: Diese könnte gegebenenfalls auch das Marketing übernehmen. Mirjam Dietz, seit eineinhalb Jahren Vorsitzende des dahindümpelnden Marketings, kündigte gestern ein völlig neues Konzept an: Einzelheiten wollte sie nicht verraten. Nur so viel: Die Bürger sollen wie bisher mit eingebunden werden. Anfang Februar werde der Bürgermeister die neue Struktur vorstellen.

Ob sich die vielen Bürger, die sich in den vergangenen Jahren teilweise stark in den verschiedenen Arbeitskreisen engagiert haben und etliche Ideen produzierten, nochmal motivieren lassen, dürfte eine wichtige Frage werden: Aus Frust darüber, dass ihre Vorschläge nicht verfolgt wurden, haben sich die Arbeitskreise (AK) faktisch aufgelöst. Ulrike Probol, ehemalige Bauamtsleiterin, war einst Vorsitzende des AK Stadtgestaltung und Werbung: Die "Werbung" sei später gegen "Verkehr" ausgetauscht worden: "Werbung für die Stadt interessiert offenbar niemanden." Jetzt habe der AK nur noch zwei Mitglieder. Das sei "bitter", weil es "viele sehr engagierte Leute" gegeben habe, die etwas für die Stadt tun wollten. Eine GmbH hält sie für "etwas zu hoch gehängt". Sie schlägt einen Verein vor, in dem sich aber vor allem die Bürger wiederfinden sollen: "Ohne Zwangsmitgliedschaft von Geschäften." Vorsitzender könnte der Bürgermeister sein.

Für Horst Becker, FDP-Fraktionschef, sind das Fehlen einer WM-Großveranstaltung und der völlig verunglückte Weihnachtsmarkt die besten Argumente für ein neues Stadtmarketing. Er hält eine GmbH für die richtige Lösung. Gesellschafter sollten die Stadt sowie die örtliche Wirtschaft sein. Zu den Aufgaben gehörten Stadtwerbung, Veranstaltungsorganisation, aber auch die "gesamte Bandbreite von Stadtmarketing" sowie Geschäftsführung von Stadthalle und Eissporthalle. Wie zu hören ist, arbeitet man bei der Stadt zurzeit an einem neuen Betreiberkonzept für die Stadthalle: Verwaltung und Gastronomie sollen künftig in einer Hand liegen.

(RP)
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