Ratingen Vorbeugen ist besser als stürzen
Die Begegnungsstätte der Stiftung Geschwister Gerhard in Hösel bietet Projekttage mit Schnupperkursen an.
Sabine Jour ist Leiterin der Begegnungsstätte Stiftung Geschwister Gerhard in Hösel. Immer wieder hört sie von den Besuchern, dass sie gestürzt sind, teilweise mit schlimmen Folgen. Dabei stellte sie sich die Frage, ob Stürze und Schwindel im Alter unvermeidbar sind, oder ob es Möglichkeiten gibt, die Sturzgefahr zu reduzieren und die Angst vor Stürzen zu bannen.
Aus diesen Überlegungen wurde das Projekt „Gesund und fit auf Schritt und Tritt – Tipps zu Sturzvermeidung und gesunder Lebensweise“ geboren. Entstanden ist ein Projekt mit verschiendenen Angeboten, die vom 9. bis 11. Juli in der Seniorenbegegenungsstätte am Höseler Bahnhof stattfinden.
Bei den über 65-Jährigen selbständig lebenden Menschen stürzt ein Drittel einmal im Jahr, bei den über 80-Jährigen sogar die Hälfte. Viele sind mehrmals im Jahr betroffen. Bei einem Sturz erleiden 5Prozent der Betroffenen Knochenbrüche. Besonders gefürchtet ist dabei der Oberschenkelhalsbruch. Jeder Zweite ist danach in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt, jeder Fünfte kann nicht mehr in seinen eigenen vier Wänden wohnen und muss in eine Pflegeeinrichtung umziehen. Aber auch ein „gut ausgegangener“ Sturz hat Folgen, wenn die Angst vor einem erneuten Sturz zu Bewegungseinschränkungen führt.
Eine häufige Ursache für Stürze ist Schwindel, der im Alter häufiger auftritt. Betroffene wagen nicht mehr, ihre Wohnung zu verlassen, wenn sie unter Schwindel leiden, was zur Isolation führen kann. Im Rahmen des Projektes „Gesund und fit auf Schritt und Tritt“ – Tipps zu Sturzvermeidung und gesunder Lebensweise soll das Thema genauer betrachtet und Tipps zu Sturzvermeidung und Verbesserung und Erhaltung der Gesundheit vermittelt werden.
Die Veranstaltungen, mit Ausnahme von Mittagessen und Frühstück, sind kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Programm im Einzelnen: Dienstag, 9. Juli, 9 Uhr „Starke Mitte“, eine Schnupperstunde mit Jennifer Schick vom TV Höse. Die bietet um 10 Uhr auch eine Stunde „Rücken fit“an. Um 11 Uhr steht doe Sturzprophylaxe mit Angelika Enders auf dem Programm. Wer am Mittagessen ab 12.30 Uhr teilnehmen möchte (6 Euro), muss sich allerdings vorher anmelden. Um 14 Uhr geht es weiter mit dem Thema „Mit gesunden Füßen das Leben genießen“ und um 15 Uhr heißt es „Schmerzfrei und standfest“. Ein Sanitätshaus bietet clevere Lösungen für ein aktives Leben. Um 16 Uhr bietet ein Optiker die Möglichkeit zu einem Sehtest. Wer danach noch Energie hat, ist ab 17.15 Uhr zum sanften Yoga auf und mit dem Stuhl eingeladen.
Am Mittwoch, 10. Juli, ab 9.30 Uhr steht „Ganzheitliches Gedächtnistraining durch Bewegung“ auf dem Programm. Um 11 Uhr geht es noch einmal um die „Sturzprophylaxe“. Nach dem Mittagessen dreht sich thematisch alles um die Ernährung. Ab 14 Uhr spricht eine Ökotrophologin über „Essen mit Herz gesund und lecker“. Dabei stellt sie gesunde Ernährung speziell für Senioren vor.
Der Donnerstag, 11. Juli, beginnt auf Wunsch um 9 Uhr mit einem Frühstück. Es gibt Müsli, Porridge & Co. Um 10 Uhr spricht eine Aopthekerin über „Arzneimittel und Sturzgefahr“, bevor es um 11 Uhr mit dem Thema „Gutes Hören im Alter – kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis“ weiter geht. Hörgerätetechnologie wird vorgestellt und die Möglichkeit eines kostenfreien Hörtests angeboten. Über die Sturzgefahr durch Schwindel informiert ab 14.30 Uhr die HNO-Ärztin Dr. Brigitte Prem, Belegärztin im St. Marien Krankenhaus.
Mit den Projekttagen ist die Aktion in der Seniorenbegegnungsstätte aber noch nicht zu Ende. Angeboten werden weitere Schnupperstunden, beispielsweise am Mittwoch 17. Juli, um 9.15 Uhr. Dann heißt es „Rundum fit im Alltag“. Um 10.15 Uhr stehen „Isometrische Übungen“ auf dem Programm. Am Donnerstag, 25. Juli, um 15 Uhr können Interessierte dann auch noch „Tai Chi – Qi Gong“ ausprobieren.
