Fussball RSV-Reserve muss künftig kleinere Brötchen backen

RATINGEN · Der Fußball-Bezirksligist verzeichnet hochkarätige Abgänge – der neue Trainer Höfer muss erst einmal die Mannschaft zusammenschweißen.

 Der neue Trainer Christian Höfer (hinten rechts) mit seinen Zugängen.

Der neue Trainer Christian Höfer (hinten rechts) mit seinen Zugängen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(wm) Ratingen 04/19 II hat seine Mannschaft für die kommende Fußball-Bezirksligasaison mächtig umgekrempelt. Zehn Spieler, die man alle als „startelfberechtigt“ bezeichnen kann, sind nicht mehr dabei. Das hat mehrere Gründe. Die Konkurrenz wie der SV Hösel schlief nicht, als die Ratinger die Bezirksligaspitze eroberten, und dann trennte man sich bewusst von einigen Akteuren, weil es keine Perspektive gab, irgendwann reif zu sein für den Oberliga-Kader. Manager Andre Schulz: „Das muss immer unser Ziel sein. Wir müssen junge Spieler an unsere erste Mannschaft ranführen, aber dazu werden in der Mannschaft auch erfahrene Fußballer benötigt. Ich denke, wir haben wieder einige Talente verpflichtet und nun sehen wir mal, was herum kommt.“

Erst 27 Jahre alt ist der neue Trainer Christian Höfer. Er wohnt in Lierenfeld, ist verheiratet. Er war bisher in der Jugendabteilung der SG Unterrath tätig und dann bei der Fortuna. Als die letzte Bezirksliga-Saison dem Ende zuging und der Trainerposten in Ratingen frei wurde, da kam der Anruf von Andre Schulz. Höfer schaute sich die beiden letzten 04/19-Bezirksligaspiele an und anschließend war schnell alles geklart. „Mit einer so jungen Mannschaft arbeiten zu können, das ist eine Riesen-Herausforderung“, so der 27-Jährige. Von den zahlreichen Neuzugängen wurden viele in Unterrath von ihm ausgebildet: „Und jetzt ist es hoch interessant, wie sie sich weiter entwickeln.“ Aber auch zahlreiche Ratinger A-Junioren gehören dem neuen Kader an wie der hoffnungsvolle Stürmer Leon Primus, dann Sergej Karliczek, Talha Yücelay und Mohammed Moussaoui. Zuletzt, vor einem Jahr, war es nicht gelungen, eigene A-Junioren im Karamag Sportpark zu halten.

Die Hoffnungen, dass die 04/19-Reservetruppe wieder in der Spitze mithält, sind freilich begrenzt. Schwache Mannschaften, darüber sind sich alle Experten einig, sind diesmal nicht dabei. Unten in der Tabelle ist ein grenzenloses Hauen und Stechen zu erwarten und wer sich dort herauskristalisiert für höhere Ziele, das muss man abwarten. Sind die Ratinger erneut dabei? Andre Schulz kennt die neue Liga wie seine Westentasche, er hängt täglich am Telefon, versucht immer heraus zu bekommen, was alles so läuft. Aber eine Prognose für oben und unten wagt er nicht. Vielleicht macht aber gerade das die Liga hoch so spannend.

Seine Mannschaft hat starke Offensivkräfte verloren: Daniel Rehag geht nach Tiefenbroich, Florian Stoll nach Hösel, Oktay Cinar kehrt nach Mülheim zurück, Ahmet Kizilisik stürmt nun für den FC Wülfrath, Paschalis Ivantzikis wechselt zum CfR Links und Vize-Kapitän Younes Fagrach macht seinen Wechsel nach Duisburg in seine Heimatstadt nun doch wahr. „Wir werden deshalb das gesamte Angriffsspiel umstrukturieren“, sagt Christian Höfer. „Wie das genau aussieht, kann man jetzt noch nicht sagen, schließlich haben wir erst mit der Vorbereitung begonnen. Aber wir kommen mit einer lauffreudigen Truppe. Sie muss immer an ihre Grenzen gehen, das will sie auch und deshalb bin ich fest überzeugt, dass an schwungvollen Angriffsspiel nicht hapern wird.“

Einer schaute dem ersten Training am Dienstag etwas gehemmt zu: Stefan Prengel, der Ur-04/19er. Im Lintorf hatte er nach langer Verletzungspause und beruflicher Orientierung im Winter zu einem Comeback angeheuert, nun möchte der 28 Jahre alte Maschinenbau-Ingenieur wieder bei den Ratingern angreifen, aber es gibt noch andere Angebote. „Ich brauche noch zwei Wochen“, so Prengel, „aber ein Heimkehr ist denkbar.“ Er wohnt gleich in der Nähe der Sportanlage, was gibt es da sonderlich zu überlegen? Er wird mit offenen Armen, wie Andre Schulz versichert,  wieder aufgenommen.

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