Tafel feiert Geburtstag Seit 15 Jahren wird getafelt

Heiligenhaus · Die Diakonie feierte am Samstag das 15-jährige Bestehen des Tafel-Standorts in Velbert und damit auch das ehrenamtliche Engagement gegen Armut.

Velberter Tafel wird 15 Jahre alt.
Foto: Blazy, Achim (abz)

Alles fing – natürlich – an einem Mittwoch an, genauer gesagt, am 30. Juli 2003. Damals öffnete in Heiligenhaus zum ersten Mal die Tafel ihre Türen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und Armut.

15 Gäste kamen zum Standort, der damals noch im Jugendkeller des damaligen Hauses der Kirche an der Hauptstraße lag. Sie wurden zu Anfangszeiten von etwa 15 Ehrenamtlichen betreut, die man vorab in zahlreichen Vorgesprächen gefunden hatte. Das ist nun 15 Jahre her, und aus der Idee, die buchstäblich aus der Not geboren wurde, ist ein fester Termin und Ort im Stadtbild geworden.

„Wir haben in all den Jahren viel Dankbarkeit und Glück erfahren dürfen, aber auch viele Schicksale und verrückte Lebensgeschichten miterleben dürfen“, sagt Tanja Högström von der Diakonie. Immer Mittwochs öffnet die Tafel ihre Türen. Es war der vierte Standort der Niederberger Tafel, die von der Diakonie Niederberg betreut wird. Bereits seit einem Jahr gab es die Tafel da schon in Velbert.

Und in Heiligenhaus hatte es das Projekt nicht immer leicht. 2006 fiel der alte Standort im Haus der Kirche weg, das Gebäude wurde abgerissen. Eine neue Unterkunft war erstmal nicht in Sicht. Da hatte der Unternehmer Wolfgang Frenz ein großes weihnachtliches Geschenk im Gepäck: Er bot an, seine Räumlichkeiten an der Rheinlandstraße 26 dauerhaft zu nutzen. Dort wo einst ein Bistro untergebracht gewesen war, fühlte sich das Projekt Tafel mit seinen ehrenamtlichen Helfern und den Kunden von Anfang an wohl.

Mit viel Liebe zum Detail haben die Ehrenamtler die Räume wohnlich gestaltet. Die Hilfesuchenden sollen sich hier nicht wie Bittsteller vorkommen. 2008 eröffnete die Tafel hier – auch das ist schon wieder zehn Jahre her. Seitdem engagieren sich nicht nur die etwa 20 Helferinnen und Helfer, die ehrenamtlich Lebensmittel sammeln, die Waren an die Kunden ausgeben oder kochen. Der feste Mitarbeiterstamm ist gut eingespielt, zum Teil feiern sie selbst schon Jubiläen ihres Ehrenamtes.

Aber auch die Sponsoren gehören fest zum Team, zu ihnen gehören allen voran auch die Einzelhändler und Supermärkte, die nicht verkaufte, aber immer noch gute Lebensmittel an die Tafel weitergeben, auch Wohltäterin Alice Thormählen hat ein Herz für das Projekt. Dazu kommen immer wieder Aktionen der Heiligenhauser Schulen.

Zum Erntedankfest stellen etwa die Schüler der St. Suitbertus-Grundschule Lebensmittelkörbe zusammen oder die Hilfe von Schülern der weiterführenden Schulen. Jedes Jahr im Advent sind dann auch die Bürger der Stadt aufgerufen, Päckchen mit Lebensmitteln für die Menschen zu packen, deren Weihnachtsabend sonst wenig feierlich werden würde.

Etwa 90 bis 100 Menschen suchen die Tafel immer mittwochs aus. Zum Besuch berechtigt sind Empfänger von Grundsicherung oder Arbeitslosengeld II, sie erhalten die Tafel-Card, mit welcher man die gespendeten Lebensmittel erwerben kann.

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