Handball Schütte kehrt zurück zum Löwenrudel

Ratingen · Aufgrund der Verletzungsmisere des Handball-Regionalligisten zieht der frühere Kapitän bis Jahresende das Trikot wieder an.

 Ben Schütte verpasste durch eine Grippe sein letztes Spiel für die SG Ratingen.

Ben Schütte verpasste durch eine Grippe sein letztes Spiel für die SG Ratingen.

Foto: RP/Achim Blazy

Der Kapitän lässt sein Team nicht im Stich – selbst dann, wenn es nur der Ex-Kapitän ist. Eigentlich hatte Ben Schütte, Linksaußen der SG Ratingen, die Schuhe vor der Saison an den Nagel gehängt, doch so ganz raus ist er nicht. „Ich bin immer noch in diversen Whatsapp-Gruppen, habe viel Kontakt zu den Jungs, die ich kenne“, sagt Schütte. Einer von ihnen ist Kai Funke, sein Nachfolger als Kapitän. Und der hat, gemeinsam mit Trainer Khalid Khan, so lange an Schütte herumgebaggert, dass der am Ende nicht mehr nein sagen konnte. „Ich kann ja das Team nicht im Stich lassen“, sagt der 36-Jährige. Und deshalb wird Schütte jetzt bis Jahresende beim Löwenrudel aushelfen – zum ersten Mal am Samstag (18 Uhr) gegen die Adler Königshof.

Schütte freut sich: „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich die Zeit ohne Training und Spiele nicht genossen habe“, betont er. „Aber ich fahre gerade zum Training und freue mich wie ein kleines Kind, wieder in der Halle zu stehen.“ Schütte rang der Mannschaft allerdings das Versprechen ab, nicht zu viel zu erwarten: „Ich spiele seit einem halben Jahr nicht mehr auf Leistungsniveau, zudem war ich die letzten Wochen schwer erkältet – wir haben uns in der Familie immer reihum angesteckt. Aber für 15-20 Minuten reicht es bestimmt.“

Trainer Khan freut sich auf seine Kurzzeit-Verstärkung. „Das ist großartig“, sagt er. „Ich kenne Ben schon seit Ewigkeiten. Er ist ein geiler Typ, ein super Mensch und ein totaler Anführer. Gemeinsam mit Simon Breuer ist Ben der bitterste Verlust in der Mannschaft nach der vergangenen Saison gewesen.“ Schütte wird sich nach der Verletzung von Yannik Nitzschmann, der ein paar Wochen ausfallen wird, die Linksaußenposition mit Maik Ditzhaus teilen, zudem hofft man, dass seine Erfahrung als ehemaliger Bundesliga-Spieler dem Team in der aktuellen Situation helfen kann. „Beide werden ihre Einsatzzeiten bekommen“, betont Khan. „Maik wird auch richtig ranmüssen.“

Aus den Augen verloren hat Schütte das Löwenrudel nie. „Der Kontakt blieb immer, da bauen sich ja auch Freundschaften auf“, sagt er. „Der Umbruch vor der Saison war riesig, da knirscht es natürlich an der einen oder anderen Stelle. Ich denke aber, dass die Mannschaft auf einem guten Weg ist.“ Ein Weg, den Schütte aber nicht lange mitgehen wird: „Ich spiele wirklich nur bis Jahresende, dann ist Schluss“, stellt er klar. „Ich bin jetzt im Referendariat als Lehrer, das fordert mich genug. Aber auf die drei Spiele freue ich mich jetzt diebisch.“

Durch Schüttes Rückkehr entspannt sich die Personalsituation vor dem Duell mit Königshof ein wenig. Der Tabellenvorletzte kommt an die Gothaer Straße, doch von der klaren Favoritenrolle will Khan naturgemäß nichts wissen. „Das ist eine sehr kampfstarke Mannschaft, die zuletzt Dinslaken geschlagen hat. Ich bin aufgrund unserer Personalsituation froh, wenn wir das Spiel gewinnen.“ Zudem gibt es noch ein weiteres Wiedersehen: Sebastian Bartmann, der bis vor zwei Jahren noch für die SG Ratingen spielt, wechselte vor der Saison vom TV Oppum nach Königshof. Ein richtiges Ehemaligentreffen also bei der SG Ratingen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort