Lokalsport SGR-Trainer Khan sieht schwarz vor dem Spiel beim Letzten

Dem Handball-Regionalligisten fehlen gegen den TV Weiden (heute, 19.45 Uhr) viele Spieler. Die Lage ist schwierig.

Khalid Khan ist ein bisschen geladen. Vor dem Spiel seiner SG Ratingen beim Tabellenschlusslicht der Handball-Regionalliga, dem TV Weiden, hat der Coach des Löwenrudels ein wenig auf der Internetseite des Gegners gestöbert. "Da steht, dass wir unter professionellen Bedingungen spielen und trainieren", sagt Khan. "Da können meine Mannschaft und ich nur drüber lachen." Denn Khan hat zum Duell (heute, 19.45 Uhr) eine ganz andere Meinung: "In unserer aktuellen Lage kann es sehr gut passieren, dass wir in Weiden verlieren."

Der Coach, der die Sätze des Gegners auch ein wenig als Taktik abtut, führt gleich an, warum er sich so darüber aufregt. "Professionell wäre, wenn sich meine Spieler um nichts anderes kümmern müssten als um den Sport, wenn wir in jeder Trainingswoche ausreichend Spieler auf der Platte hätten. Nichts davon ist jedoch gerade wahr", sagt er. "Wir sind alles Amateure - und wir haben derart viele Ausfälle, dass an normales Training kaum zu denken ist."

Allein die Tatsache, dass Ace Jonovski und Simon Breuer (letzterer bis zum Saisonende) fehlen werden, reicht für Khan schon, seine Mannschaft zum Außenseiter abzustempeln. "Das ist unsere Achse!", betont der Coach. Dazu kommen jedoch noch die wahrscheinlichen Ausfälle von Dominik Jung, Yannik Nitzschmann. "Wie sollen wir dann gewinnen?", fragt Khan. "Ich habe großen Respekt vor Weiden, zumal die Mannschaft seit dem Trainerwechsel ganz anders auftritt."

Dabei sollte eine Mannschaft, die oben mitspielen möchte, an sich in der Lage sein, auch den Ausfall einiger Leistungsträger zu verkraften. Doch bei der SGR ist das Gefälle innerhalb der Mannschaft sehr groß. Sechs, sieben Spieler gehören zum Stamm, der Rest "trabt" ein wenig nebenher. Vor allem einige der jüngeren Spieler, denen man nach der schwierigen vergangenen Saison durchaus zutraute, in der Nordrheinliga aufzublühen, kommen über gute Ansätze nicht hinaus.

Auch deshalb wird die Mannschaft der SG Ratingen in der kommenden Saison ein weitgehend neues Gesicht bekommen. Jünger soll sie werden, was nach den Abgängen von Simon Breuer und Ben Schütte zwangsläufig der Fall sein wird, aber auch etwas hungriger. "Wir haben schon einige Gespräche geführt, sind schon relativ weit mit einigen Spielern", betont Khan, ohne konkreter werden zu wollen. Er freut sich. "Das wird dann die erste Mannschaft, die ich entscheidend mit zusammenstellen konnte."

Vorher jedoch muss sein Team die Rückrunde bestmöglich über die Bühne bringen. Der Zug nach oben ist abgefahren, absteigen kann das Löwenrudel auch nur noch theoretisch. "Wir brauchen noch ein paar Punkte, um endgültig sicher sein zu können", betont der Coach. "Nur sehe ich aktuell nicht, wie wir angesichts der ganzen Ausfälle Spiele gewinnen sollten." Heißt also, dass die Spieler aus der zweiten Reihe doch mal aufstehen müssen - um zu vermeiden, dass die Rückrunde der Saison zu einem Trauerspiel verkommt.

(RP)
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