Eishockey Nauheim sorgt für Eklat nach 18:0-Sieg

Ratingen · Stürmer Strauch schlägt Fan nieder und Trainer Carnevale entgleist verbal.

Eigentlich hätten sie gehobenen Hauptes Ratingen verlassen können, denn sie hatten 18:0 gewonnen. Doch die Roten Teufel aus Bad Nauheim sorgten nach dem Spiel für einen Eklat – Spieler und Trainer, nicht etwa Fans.

Vor dem Spiel hatte Konstantin Firsanov, der in der vergangenen Saison für die Aliens spielte, gestichelt und seine Kameraden angespornt, um für einen neuen Rekordsieg zu sorgen. Das war legitim und die Gäste waren nach dem ersten Drittel (9:0) auch auf bestem Weg gegen die ersatzgeschwächten Aliens, denen nur 13 Feldspieler zur Verfügung standen. Dabei legten die Gäste gegen die Ratinger Junioren, die am Samstag ein weiteres Spiel hatten, eine ziemlich harte Gangart vor.

Nach einem Zusammenprall kurz vor Schluss erhielt Pascal Behlau eine Matchstrafe, Bad Nauheims Verteidiger Daniel Ketter musste mit drei Stichen die Augenbraue genäht werden. Trainer Janusz Wilczek versichert jedoch, dass es kein Foul war: "Ketter hat nur nach unten auf die Scheibe geguckt und Behlau nicht gesehen. Das war ein völlig korrekter Check." Behlau sei fair, bekomme kaum Strafzeiten.

Für Bad Nauheims Trainer Frank Carnevale war dies jedoch Grund genug, nach Spielschluss den Handschlag zu verweigern. Auch die übliche Pressekonferenz ließ er platzen. Doch damit nicht genug. Im Kabinengang zog er minutenlang verbal über Ratingen her.

Die Situation eskalierte vollends, als Stürmer Patrick Strauch einen älteren Herrn in der Eishalle derart gegen die Wand schubste, dass er bewusstlos zusammenbrach. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er gestern noch lag. Seine Frau erlitt einen Schock. Die Polizei kam und nahm in der Nauheimer Kabine die Personalien von Strauch auf. Der Stürmer nahm es gelassen. Er habe einen Schlag gegen die Schulter und ins Gesicht bekommen, sich umgedreht und sich im Sicherheitsbereich lediglich gewehrt.

Janusz Wilczek versteht all das nicht: "Das sind Profis. Von denen verdient jeder so viel, wie bei uns die ganze Mannschaft kostet. Nach einem 18:0 lächel ich und gehe."

(RP)
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