Da Nico Helfrich, der spurtschnelle Linkshänder, und Allrounder Tim Lohr verletzt ausfielen, konnte Trainer Julian Bauer gegen seinen alten Verein (damals allerdings noch HSG Düsseldorf) nur acht Feldspieler aufbieten. Aber was die zeigten, das gab es im Ratinger Umfeld noch nie.

Nie gerieten die Gäste in Rückstand, obwohl ART alles gab. Diese Rather wollen bestimmt nicht absteigen und die stimmgewaltig mitgehenden Fans standen in der deutlichen Mehrzahl hinter ihnen. Aber die jungen, 16- und 17-jährigen Ratingen war schneller. Sie beherrschten den Tempogegenstoß besser, sie hatten mit dem überragenden Nils Schmidt den besseren Torwart, sie schossen aus der Distanz besser (Tom Wolf, Tim Lindner) und sie verfügten mit Luca Lewandowski über den besseren Kreisläufer, der zudem das vorgezogene Deckungsspiel, wie Julian Bauer es weitgehend fordert, vorzüglich beherrscht.

Nils Schmidt ist ein Klassekeeper. Er wohnt in Wuppertal und wurde, ehe er im Sommer zur SG kam, beim HSV Hamburg geschult. Auch die Außenbahnen sind vorzüglich besetzt, selbst wenn Helfrich, ein Spezialist für diese Aufgaben, nicht dabei war. Linkshänder Ettiene Mensger setzte den Rathern von rechts fünf Bälle ins Netz. Links waren der baumlange Lennart Möller und Laurent Ditz immer gefährlich.

Julian Bauer war rundherum happy: "Wir spielten den berühmten Tick besser. Zudem trafen wir immer in den Phasen, wo ART glaubte, heran zu kommen."

Jedenfalls sind die noch unbesiegten Völklinger noch lange kein Meister, zumal sie in der Rückrunde in Ratingen antreten müssen.

SG: Schmidt, Keutmann — Mensger 5, Wolf 10/1, Lewandowski 6, Lindner 4, Brauner 3, Möller 3, Ditz 1, Wingert 1.