Ratingen Schüler kämpfen gegen Bienensterben

Ratingen · Die Liebfrauenschule legte in der Dumeklemmer-Gartenanlage eine bienenfreundliche Wiese an.

 Mit Spaß bei der Sache: Judith (links) und Simone, zwei Schülerinnen der Ratinger Liebfrauenschule, legen eine bienenfreundliche Wiese in der Gartenanlage der Dumeklemmer in Tiefenbroich an.

Mit Spaß bei der Sache: Judith (links) und Simone, zwei Schülerinnen der Ratinger Liebfrauenschule, legen eine bienenfreundliche Wiese in der Gartenanlage der Dumeklemmer in Tiefenbroich an.

Foto: Blazy, Achim

Drei Tage veranstaltete die Liebfrauenschule mit ihren Schülerinnen eine Projektwoche unter dem Motto "Die Schöpfung bewahren". Dazu gab es verschiedene Themen wie Umweltschutz, fairer Handel, Textilproduktion und Tierschutz. Eine Gruppe von Schülerinnen widmete sich dem Thema "Kampf dem Bienensterben".

Margret Paprotta, Lehrerin an der Liebfrauenschule, sagte: "Am ersten Tag hat das Medienzentrum uns eine Bücherkiste zum Thema zusammengestellt. Die Schülerinnen konnten recherchieren und alles über Bienen herausfinden. Am Donnerstag waren wir dann bei den Imkern in Ratingen Ost." Gestern legten die Schülerinnen gemeinsam eine bienenfreundliche Blumenwiese in der Dumeklemmer Kleingartenanlage an.

Klaus Mönch, Mitarbeiter beim Umweltamt der Stadt Ratingen und Vorsitzender der Gartenanlage, sagte: "20 Prozent der Bienen sterben jedes Jahr. Diese Entwicklung kommt von den USA nach Europa. Die Ursachen sind bis jetzt nicht geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass Pestizide die Gehirne der Bienen beeinflussen. Sie finden dann den Weg in ihren Heimatbau nicht mehr. Eine andere Theorie besagt, dass die Pestizide direkt zum Tod der Bienen führen." Daher wollten die Schülerinnen die Wiese anlegen, die bis in die Spätsommer hinein blühen und den Bienen Nahrung bieten soll. "Durch die Umweltbedingungen gibt es gerade im Spätsommer kaum noch Futterpflanzen für Bienen", so Mönch.

In zehn Tagen sollen die Pflanzen soweit sein und dann bis in den Oktober hinein blühen. Die Fläche im Gartenverein hatte die Stadt für die Schülerinnen vorbereitet. Der Boden musste nur noch gewalzt und die Samen gesät werden. "Die Pflanzen sähen sich selbst wieder aus, so dass die Wiese auch im nächsten Jahr blühen wird. Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt unseres Projekts", sagte Paprotta.

Die Lehrerin und ihre Schülerinnen wollen mit ihrer Aktion auf das Bienensterben aufmerksam machen. Doch was macht eine Wiese eigentlich bienenfreundlich? "Es ist sehr wichtig, dass die angepflanzten Blumen ausreichend Blütensaft, Nektar und Pollen besitzen. Nur so können sie den Bienen als Nahrung dienen. Zudem müssen sie lange blühen", sagte Mönch.

Die Wiese hat in diesem Jahr keine besondere Pflege mehr nötig. Die Mitglieder der Gartenanlage werden vertrocknete Pflanzen entfernen und die Wiese wird zu ihrem Schutz abgesperrt.

Die Schülerinnen kommen nach den Ferien zurück und schauen nach, wie sich die Wiese entwickelt hat. Sophie Jäger, Schülerin der Liebfrauenschule, sagte über das Projekt: " Es ist sehr interessant. Ich wusste vorher nicht, wie wichtig Bienen auch für uns Menschen sind und dass wir ohne sie viel weniger Nahrung hätten. Ich habe das Gefühl, dass wir mit dem Projekt wirklich etwas für die Umwelt getan haben."

Auch alle anderen Schülerinnen hatten viel Spaß an dem Projekt. "Wir sind sehr froh, dass die enge Kooperation mit der Stadt uns dieses Projekt ermöglicht hat", sagte Paprotta.

Alle hoffen, dass die Wiese den Bienen noch einige Jahre erhalten bleibt und das Bienensterben so wenigstens in Ratingen etwas zurückgeht.

(RP)
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