Ratingen Grüner See: Lärm, Müll, Parkprobleme

Ratingen · Bei der Mobilen Redaktion der RP wollen heute Anwohner, Politiker und Vertreter der Stadt über Lösungen sprechen.

 Neue Schilder sollen die Urlaubsparker fernhalten. Das könnte den Druck auf die nahen Wohngebiete erhöhen.

Neue Schilder sollen die Urlaubsparker fernhalten. Das könnte den Druck auf die nahen Wohngebiete erhöhen.

Foto: Blazy, Achim

West Die Idylle hat es schwer. Wenn im Sommer der Grüne See Tausende von Erholungssuchenden anlockt, haben die Anwohner unter den Auswirkungen zu leiden. Die RP veranstaltet heute eine Mobile Redaktion am Grünen See in Höhe des Kiosks zu diesem Thema. Schon seit vielen Jahren klagen Anwohner über zugeparkte Wohnstraßen — besonders an den Wochenenden.

Und die oft wilden Partys sorgen zunehmend für Verunsicherung bei Bürgern. Auf eine besondere Art der Lärmbelästigung hatte am 6. Mai Anwohner Dennis Leipzig die Stadt aufmerksam gemacht: Krach durch PS-starke Modellboote.

Er beschwerte sich beim Bürgermeister: "Als Anwohner und regelmäßiger Besucher des Erholungsparks Volkardey musste ich in den vergangenen Wochen, insbesondere am letzten Wochenende, feststellen, dass ein Besuch inzwischen alles andere als Erholung bringt."

Eine kleine Gruppe lasse stundenlang mehrere motorbetriebene ferngesteuerte Boote auf dem Wasser fahren. Leipzig: "An sich sollte dies nicht das Problem sein, wenn aber jedoch diese Fahrzeuge aufgrund der Motorleistung und Schnelligkeit wahnsinnig laut sind, dann ist dies für alle anderen Besucher kaum noch zu ertragen."

Derjenige, der auf den Grünflächen ein wenig Ruhe und Entspannung suche, werde dadurch "massiv gestört". Das Verhalten dieser "Hobbykapitäne" verstoße massiv gegen die Grünflächen- und Seeverordnung der Stadt. Und: "Dass unzählige Hundehalter gegen die Leinenpflicht außerhalb des Auslaufsbereichs verstoßen, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden. Alleine auf einem kleinen Stück östlich des Surfvereins waren im Umkreis von 50 Metern mindestens fünf nicht angeleinte Hunde anzufinden." Leipzig fragte: "Wofür gibt es eigentlich eine Parkaufsicht?"

Auf eine Antwort wartet Leipzig heute noch: Mit Hinweis auf verschiedene beteiligte Ämter hatte man ihn Ende Juni vertröstet. "Ich fühle mich inzwischen von der Stadt nicht ernst genommen", so Leipzig.

Ein anderes Problem: Parker, die von auswärts kommen und den Flughafen nutzen, blockieren Stellflächen. Die Stadt greife nun rigoros durch, hatte Barbara Arndt, Leiterin des Ordnungsamtes, bereits angekündigt.

Die Strategie der Billig-Parker ist klar: Die Urlauber stellen ihr Fahrzeug auf dem Ratinger Parkplatz ab und lassen sich dann beispielsweise per Taxi zum Flughafen kutschieren. Eine Lösung, die angesichts hoher Parkgebühren am Airport (bis zu 31 Euro pro Tag) äußerst preiswert ist. Die Stadt hat bereits reagiert. Provisorische Verkehrsschilder wurden inzwischen aufgestellt. Zwischen 0 und 4 Uhr ist das Parken nicht erlaubt, es herrscht absolutes Halteverbot, ab 4 Uhr gilt dann die Parkscheibenregelung für eine jeweilige Dauer von zehn Stunden. Dass die Parkscheibenregelung bereits in den frühen Morgenstunden greift, hat laut Arndt auch folgenden Grund: Die Angler seien in den Sommermonaten bereits sehr früh auf den Beinen.

(RP)
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