Ratingen Stadthalle: Neue Pächter brauchen langen Atem

Die Stadthalle wird gemeinhin als gute Stube Ratingens bezeichnet. Das kann man so sehen, doch das Ambiente ist mitunter nicht gerade anheimelnd. Nun kommen neue Pächter, die neuen Schwung hineinbringen wollen. Eine schwierige Aufgabe.

Ratingen: Neue Pächter der Stadthalle brauchen langen Atem
Foto: grafik

Diese Nachricht lässt aufhorchen: Sam Terbeck und Sandy Gorny habe jetzt als Geschäftsführer der neu gegründeten Eventgastronomie Ratingen GmbH den Vertrag mit der Stadt Ratingen unterzeichnet.

Ab 1. September sind sie die Ansprechpartner für die Veranstaltungsgastronomie der Stadthalle an der Schützenstraße 1. Das Restaurant wird nach einigen moderaten Anpassungen etwas später wiedereröffnet. Der Vertrag des Vorgängers Dirk Poensgen war zuvor ausgelaufen.

Terbeck und Gorny haben sich bereits intensiv mit der Stadthalle, dem Restaurant und dem Veranstaltungsangebot in Ratingen beschäftigt und schauen vollkommen zuversichtlich nach vorn: „Als Gastronomen mit Leib und Seele freuen wir uns auf eine schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bürgern, Vereinen, Veranstaltern und Vertretern der Stadt Ratingen.“

Vor allem das Restaurant hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt, weil  Gäste ausblieben und die Örtlichkeit am Rande der Innenstadt schwer zu vermarkten war. Das soll sich ändern. Und in den kommenden Wochen und Monaten warten direkt die ersten Veranstaltungshöhepunkte in der Stadthalle.

Es wird eine große Herausforderung für die beiden neuen Pächter, die erst ein Gefühl dafür bekommen müssen, wie die Stadt tickt. Denn in den vergangenen Jahren war es so, dass die Stadthalle zwar Ratingens gute Stube war, in der Regel haben die Bürger aber einen großen Bogen um das Areal gemacht, auf dem auch das Restaurant steht.

Man erinnere sich: Für viel Geld war der Stadthallen-Park umgestaltet worden – nach sehr zähen Debatten im Rat. Davon sollte auch die Außengastronomie profitieren, doch Fehlanzeige. Wegen Pächter-Wechsel kam keine Kontinuität in die Geschichte, die Außendarstellung mit leeren Terrassen am Teich war schlichtweg blamabel.

Die neuen Pächter stehen vor der schwierigen Aufgabe, wieder Leben aufs Gastronomie-Gelände zu bringen. Heinz Hülshoff hat das damals mit viel Liebe zum Detail versucht. Es war ein harter Job.

Die Ratinger treffen sich zum Bierchen  auf dem Marktplatz, der in der Region ein Alleinstellungsmerkmal hat. Terbeck und Gorny müssen versuchen, die Stadthalle mitsamt Restaurant wieder ins Gespräch zu bringen. Wenn etwas qualitativ gut ist, dann wird diese Nachricht schnell die Runde machen. Was gar nicht zieht, ist ein tristes Gelände mit eingeklappten Stühlen. Terbeck und Gorny stehen veranstaltungstechnisch vor einem heißen Herbst: Sie können sich bewähren. In wenigen Monaten wird man sehen, ob der Neuanfang für Stadthalle und Restaurant geglückt ist. Einen langen Atem brauchen die neuen Pächter wie ihre Vorgänger allemal.

norbert.kleeberg@rheinische-post.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort