Premiere in Ratingen Perfekte Kulisse für Mogli, Balu und Kaa

Ratingen · Das Dschungelbuch feierte Pfingsten Premiere auf der Naturbühne am Blauen See. Die Zuschauer waren begeistert, vor allem, weil diesmal nicht nur einer der Darsteller ins Wasser plumpste, sondern fast die ganze Affenbande.

Ratingen: Das Dschungelbuch feiert Premiere am Blauen See
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Perfekte Kulisse für Mogli, Balu und Kaa

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Foto: Achim Blazy (abz)

Bei der Naturbühne Blauer See ist die Natur der beste Bühnenbildner: Ein dichter Urwald im frischen Maiengrün liefert den perfekten Hintergrund zum Dschungelbuch. Die zahlreichen Premierengäste warten gespannt, wie das Theater Concept diesmal die bekannte Geschichte von dem Findelkind im indischen Dschungel umsetzt.

Ein müder Panther schleicht herum und legt sich schlafen, als ungewöhnliche Laute ihn aufschrecken: „Das doch ein Menschenkind!“ Auf dem Wasser schwimmt ihm ein Weidenkörbchen mit einer Babypuppe entgegen. „Was tue ich mit dem Kind? Ich bringe es zu den Wöfinnen, die haben ein gutes Herz.“ Mogli verwandelt sich in einen stattlichen Jungen, der mit seinen Wolfsgeschwistern herumtollt. Der Panther Baghira begleitet die Entwicklung des kleinen Menschen, der nach dem Willen des Leitwolfes das Rudel verlassen muss. Die schlaue schwarze Großkatze verspricht, Mogli sicher vor dem bösen Tiger Shir Khan zur Menschensiedlung zu geleiten.

Das Abenteuer nimmt seinen Lauf. Mogli macht Bekanntschaft mit der Riesenschlange Kaa, die sich mit ihrem langen Körper an den schlafenden Jungen herschlängelt. Der verknotet das Biest: „Welche Schmach, welche Pein! Ich fiel auf dieses Bürschchen rein. Hat ich heut kein Glück – ich komm zurück“, zischt Kaa und flitzt als handliches Schlangenpaket mit einem E-Scooter davon. Kaum verschwunden, marschiert von der anderem Seite die Dschungel-Polizei unter der Anführung von Colonel Hathi ein. Das Elefantentrio ist so herrlich anzuschauen, dass es vom Publikum mit einem herzlichen Zischenapplaus begrüßt wird.

Nachdem Mogli das Marschieren lernt, macht er Bekanntschaft mit dem Bär Balu. Während Baghira seinen Schützling in Gefahr wähnt, erweist sich die Begegnung mit dem gemütlichen Dicken als hilfreich, er bringt Mogli das Boxen bei. Das Selbstbewusstsein kann nicht schaden als die Affenbande hereinbricht. Zur Musik von „Born to be wild“ sausen die Affen kreuz und quer auf Easy Rider-Fahrrädern über die Bühne. Mit bunten Punkerfrisuren klettern und hangeln sie sich durch die Kulissen. Nur King Louie mt seinem dicken Bauch lässt es gemächlicher angehen und bietet Mogli einen Handel an: „Ich sorge dafür, dass Du im Dschungel bleiben kannst. Du tust mir dafür einen Gefallen: Du musst mir sagen, wie die Menschen Feuer machen.“ Mogli ist verstört: „Das weiß ich wirklich nicht.“ Doch bevor er darüber nachdenken kann, gerät die Horde wieder außer Rand und Band und tobt auf den wackeligen Inseln des Teiches. Es kommt wie es kommen muss: Etliche plumpsen ins Wasser und steigen an der Zuschauertribüne aus dem Wasser.

Das Publikum in der ersten Reihe kriegt ein paar Spritzer mit. „Ich hätte nicht gedacht, dass die in das trübe Wasser springen“, staunt Bettina Hannemann und findet den Auftritt der Affenbande „sensationell“. Die Ratingerin ist mit der Naturbühne seit Jahrzehnten verbunden. „Ich war schon als Kind hier, habe Winnetou mit Pierre Brice gesehen. Mit meinen Kindern war ich hier, demnächst werde ich mit meinem Enkel kommen. Die Karten haben mir die Kinder zum Geburtstag geschenkt. Die wissen, dass ich das mag. Es macht wirklich viel Spaß, es lohnt sich.“

 Das Menschenkind Mogli und Balu der Bär gehören zu den Hauptdarstellern des Dschungelbuchs.

Das Menschenkind Mogli und Balu der Bär gehören zu den Hauptdarstellern des Dschungelbuchs.

Foto: Achim Blazy (abz)
 Die in schillernden Farben ausstaffierte Schlange Kaa hat trotz aller List keine Chance gegen Mogli.

Die in schillernden Farben ausstaffierte Schlange Kaa hat trotz aller List keine Chance gegen Mogli.

Foto: Achim Blazy (abz)
 Die Geier haben in dieser Szene gut Lachen.

Die Geier haben in dieser Szene gut Lachen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Nach der Pause geht die Geschichte mit vielen Gags unterhaltsam weiter: Die Geier staksen auf Stelzen umher, es blitzt und donnert. Mogli, der immer im Dschungel bleiben wollte, findet dann doch zu den Menschen: Dem entzückenden Charme eines Mädchens kann er nicht widerstehen: Auf einem Surfbrett schwimmen sie einer gemeinsamen Zukunft entgegen.

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