Konzertchor Ratingen Klänge von Vivaldi bis Piazolla in der Dumeklemmerhalle

Der Konzertchor ist gemeinsam mit dem Star-Cellisten Alejandro Saúl Martinez am Samstag live zu erleben. Thomas Gabrisch verrät, was die Besucher erwartet.

 Der Konzertchor Ratingen unter Leitung von Thomas Gabrisch.

Der Konzertchor Ratingen unter Leitung von Thomas Gabrisch.

Foto: Achim Blazy (abz)

Für das Konzerthighlight des Konzertchores mit dem kubanischen Starcellisten Alejandro Saúl Martinez am kommenden Samstag um 19 Uhr in der Dumeklemmerhalle gibt es noch Restkarten. Aufgeführt werden das „Gloria“ von Antonio Vivaldi, „ Le Grand Tango“ von Astor Piazzolla und das „Magnificat“ von Martín Palmeri. Der Dirigent und Leiter des Chores, Thomas Gabrisch, verrät in einem Gespräch, wie mitreißend der Abend wird.

Wie kam es zu dieser etwas ungewöhnlichen Zusammenstellung des Programms? Im letzten Konzert hat der Chor den „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy gesungen. Warum verlässt der Konzertchor jetzt mit der Aufführung eines zeitgenössischen Werks sein übliches Repertoire der klassischen Chorwerke?

thomas Gabrisch Ich bin der festen Überzeugung, dass wir immer wieder neue Wege gehen sollten, um die Konzerte für unser Publikum abwechslungsreich zu machen. Die Idee hierzu ist, dass zwei Komponisten im Abstand von 300 Jahren einen ähnlichen Text vertont haben und dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Der Italiener Antonio Vivaldi hat schon zu seiner Zeit um 1715 einen für sein Publikum sehr ungewöhnlichen Weg gewählt und das trifft auch für den Argentinier Martín Palmeri zu, der ebenfalls mit einer raffinierten Idee aufhorchen lässt und damit international großen Erfolg hat.

Was für eine Idee ist das?

Gabrisch Er verbindet einen traditionellen Text mit Elementen des Tango Nuevo aus Südamerika. Hierbei kommt eine faszinierende, fantastisch mitreißende Musik heraus, die das Publikum gerade weltweit in den Bann schlägt.

Ist das nicht ein wenig übertrieben?

Gabrisch Nein, ganz und gar nicht. Nach seiner Misa Tango, die wir hier in Ratingen vor drei Jahren gespielt haben, sprang unser Publikum überwältigt auf, dem Sog dieser Musik kann man sich nicht entziehen. Es wundert mich nicht, dass dieses Stück inzwischen weltweit über tausendmal an den verschiedensten Orten der ganzen Welt aufgeführt wird.

Gibt es denn so etwas wie eine Klammer im Programm, eine Art programmatische Idee?

Gabrisch Ja, die gibt es tatsächlich. Das Konzert beginnt und endet mit einem jubelnden Gloria. Und zwischen den beiden schon genannten Komponisten kommt ein Stück von demjenigen, der als erster die Idee hatte, eine Musik, die eigentlich nur in Bars und Hafenkneipen gespielt wurde, in die Kunstmusik zu integrieren. „Le Grand Tango“ von Astor Piazzolla ist inzwischen zu einem virtuosen Paradestück für alle Cellisten geworden. Wir hatten das Glück, den international renommierten Cellisten Alejandro Saúl Martinez dafür gewinnen zu können.

Also getreu dem Motto, das sollte jemand mit südamerikanischem Temperament spielen?

Gabrisch Er spielt es einfach fabelhaft, ich bin sehr froh, dass wir ihn nach Ratingen holen konnten! Es macht sehr viel Freude, in einem solchen Rahmen diese wunderschöne Musik darbieten zu können.
Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse, unter der Karten-Hotline 0203/7480635 sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen Kulturamt der Stadt Ratingen und Reisebüro Tonnaer.

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