Gottes Bodenpersonal in Radevormwald Pastor Nieland am Grafweg angekommen

Grafweg · Am vergangenen Sonntagnachmittag wurde Pastor Volker Nieland in der Freien Evangelischen Gemeinde am Grafweg eingesegnet. Er will die Rader Gemeinde in Zeiten des Leistungsprinzips künftig zu einem Raum der Güte machen.

  Volker Nieland hat seine neue Stelle in Grafweg angetreten. Zu seiner offiziellen Einsegnung waren auch Bürgermeister Johannes Mans und Vertreter der anderen Gemeinden der Stadt gekommen.

Volker Nieland hat seine neue Stelle in Grafweg angetreten. Zu seiner offiziellen Einsegnung waren auch Bürgermeister Johannes Mans und Vertreter der anderen Gemeinden der Stadt gekommen.

Foto: Flora Treiber

Nach wenigen Monaten ist die Pastorenstelle der Freien Evangelischen Gemeinde am Grafweg wieder besetzt. Volker Nieland wurde am vergangenen Sonntagnachmittag offiziell in die Gemeinde eingesegnet und von den mehr als 60 Gemeindemitgliedern willkommen geheißen. Er arbeitet immer da, wo Gott ihn hinschickt. „Wenn ich das Gefühl habe, dass Gott mich an einen bestimmten Ort schickt, dann gehe ich diesem Gefühl nach. Im Fall von Radevormwald war das so“, sagt der Pastor, der in den vergangenen Jahren in einer Gemeinde in Füssen gearbeitet hat.

In dem Arbeitskreis, der sich um die Besetzung freier Stellen im Bund freier evangelischer Gemeinden kümmert, ist Volker Nieland auf die Vakanz in Radevormwald aufmerksam geworden. Nach seinem ersten Besuch am Grafweg hatte der 53-Jährige direkt ein gutes Gefühl. „Ich bin auf offene und vertrauensvolle Menschen gestoßen, die mich gut aufgenommen und mir das Gefühl gegeben haben, dass sie bereit für einen Aufbruch sind“, sagt Volker Nieland. Mit dem Umzug nach Radevormwald kehrt er in den Teil von Deutschland zurück, aus dem er ursprünglich kommt. „Ich bin in Gevelsberg geboren und aufgewachsen. Das Bergische ist mir also vertraut“, sagt er.

Nach seiner Ausbildung zum Bauzeichner und seinem Zivildienst in einer freien evangelischen Gemeinde, hat er Theologie studiert. Im Alter von 26 Jahren wurde er Pastor in Freiburg. In den darauffolgenden Jahren arbeitete er in einigen jungen Gemeinden und gründete sogar eine eigene. Die Gemeinde in Radevormwald ist mehr als 80 Jahre alt. „Als Pastor in einer Gemeinde mit dieser Historie zu arbeiten, ist neu für mich und eine ganz andere Herausforderung“, sagt er.

Nachdem Volker Nieland ein gesamtes Wochenende am Grafweg verbracht hat, berief ihn die Gemeinde einstimmig zum neuen Pastor. Mit Volker Nieland hat sich die Gemeinde für einen Pastor entschieden, der Kirche für die gesamte Familie und „weite Räume der Gnade“ gestalten möchte. Er will einen Ausgleich zu der stressigen Leistungsgesellschaft schaffen. „Das Leistungsprinzip gilt in unserer Gesellschaft überall, im Reich Gottes ist das anders. Gott ist gnädig, wir müssen ihn nicht gnädig stimmen“, sagt Volker Nieland. Er hat selber schwere Zeiten durchlebt. „Ich lebe von dieser Gnade.“

Seinen neuen Platz in Radevormwald will er dafür nutzen, um seinen Glauben und den seiner Gemeinde auszuleben. „Das, was wir glauben, ist so relevant, das ich so viele Menschen wie möglich damit erreichen möchte.“

In der kurzen Zeit in Radevormwald hat der Pastor bereits ein besonderes Erlebnis gehabt, das für die Gemeinde spricht. Ein neues Gemeindemitglied, das aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet ist, hat hier ein neues Zuhause gefunden. „Ich war bei seiner gerichtlichen Verhandlung dabei, und er darf bleiben. Mein Kommen und die Unterstützung der Gemeinde haben geholfen. Das war ein besonderer Moment für uns alle.“ Nach kurzer Zeit fühlt Volker Nieland sich in der freien Gemeinde am Grafweg zuhause. Sein Einsegnungsgottesdienst am Sonntag wurde durch eine Predigt von Pastor Matthias Knöppel geprägt. Der Bundessekretär des Bundes freier evangelischer Gemeinden segnete Volker Nieland auch ein.

Gekommen waren zudem Bürgermeister Johannes Mans und Vertreter der anderen Gemeinden der Stadt. Gerhard Mosner, Mitglied des Leitungskreises der Gemeinde am Grafweg, freut sich auf die Zeit mit Volker Nieland. „Es ist toll, dass er seinen Weg zu uns gefunden hat.“ Nach der offiziellen Einsegnung kam die Gemeinde zu Grußworten und einem gemeinsamen Kaffeetrinken zusammen.

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