Silvesternacht in Neuss Der ruhigste Jahreswechsel seit langer Zeit

Neuss · Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt melden kaum Einsätze. Die Kolonnen der AWL waren mit City-Reinigung schneller fertig als sonst. Nur die Notfallambulanzen in den Krankenhäusern waren voll ausgelastet.

 Frank Wienands erlebte einen ruhigen Neujahrsdienst und konnte sich in seiner Schicht sogar noch um die Bushaltestellen kümmern.

Frank Wienands erlebte einen ruhigen Neujahrsdienst und konnte sich in seiner Schicht sogar noch um die Bushaltestellen kümmern.

Foto: Christoph Kleinau

Frank Wienands fährt bei der Abfall- und Wertstofflogistik (AWL) sonst die großen Wagen, am Neujahrsmorgen brauchte er die nicht. Als Teil einer fünfköpfigen Einsatzgruppe, die mit Kehrmaschinen und Kolonnenwagen ausgerückt war, konnte er nach nur gut drei Stunden Arbeit wieder zum Betriebshof zurückkehren und hatte im Anschluss sogar noch Zeit, Mülleimer an Bushaltestellen zu leeren. „Es sah in der City wie an einem ganz normalen Sonntagmorgen aus“, fasst AWL-Sprecher Jürgen Scheer den Einsatz zusammen. „Im Hauptstraßenzug war nichts zu finden, was auf Silvester-Böllereien oder andere Feierlichkeiten hingedeutet hätte.“

Den Eindruck einer ruhigen Silvesternacht teilen auch Polizei und Feuerwehr sowie Ordnungsdezernent Holger Lachmann. Viel zu tun gab es nur in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser. Aber auch Paul Kudlich vom Johanna-Etienne-Krankenhaus sprach von einer Silvesternacht, die ruhiger war als im Vorjahr. Im Lukaskrankenhaus musste zwar kein Böller-Unfall behandelt werden, berichtet Ulla Dahmen, dafür war man dort mit den Auswirkungen exzessiven Alkoholkonsums konfrontiert. Nach Randale in der Notfallambulanz, musste sogar die Polizei gerufen werden.

Polizeisprecherin Daniela Dässel spricht von kreisweit acht Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, kommt aber nach Sichtung der Polizeieinsätze zu dem Schluss, dass der überwiegende Teil der Menschen die – durch die Corona-Pandemie bedingten – besonderen Umstände respektiert hat. Dass einem Grevenbroicher am Willy-Brandt-Ring nach einer Alkoholkontrolle der Führerschein abgeknöpft wurde – Routine. Eher aus dem Rahmen fiel ein 41-Jähriger, der an der Rheydter Straße das neue Jahr mit Schüssen aus einer Schreckschusspistole begrüßte. Die war er schnell los.

Die zwölf Mitarbeiter des Ordnungsamtes brachten von ihrer Streife die Nachricht von zwei Platzverweisen und zwei aufzulösenden l nachbarschaftlichen Versammlungen mit, berichtet Lachmann.

Auch die Feuerwehr erlebte den Jahreswechsel als den ruhigsten seit Jahren. Nur ein Müll- und ein Papiercontainer waren zu löschen und vier Ölspuren abzustreuen.

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