Menschen in Neuss Ein Jahr für große Pläne

Neuss · Dem neuen Jahr will eine neue Ratsmehrheit politisch ihren Stempel aufdrücken. Doch 2021 wird auch das Jahr sein, in dem die Synagoge fertig und der Umbau des Rennbahnparks angestoßen wird. Größter Jubilar: der Stadtsportverband.

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Das werden die Neusser Gesichter des Jahres 2021

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Foto: Planungsbüro Lenzen Köln

Die Taschen leer, doch den Kopf voller Pläne: In einer auch finanziell schwierig bleibenden Situation tritt die neue Ratsmehrheit von SPD, Grünen und UWG/Aktiv für Neuss zur Arbeit an. Der Kooperationsvertrag gibt die Marschroute vor, und Arno Jansen, SPD-Fraktionsvorsitzender und Sprecher von „Rot-Grün plus“, will Tempo machen.

Das Mobilitätskonzept soll 2021 fertig werden – und für Fahrradstraßen, Quartiersparkhäuser oder die Ausweisung von mehr Tempo-30-Zonen auch gleich Geld da sein. Der Flächennutzungsplan soll in trockene Tücher gebracht, der Wohnraumbedarf (zum ersten Mal nach 2015) gutachterlich neu untersucht und das Thema bezahlbarer Wohnraum mit einer klaren Quote für alle größeren Bauvorhaben forciert werden. Der Ideenwettbewerb Wendersplatz soll zum Abschluss gebracht, die Umgestaltung der Rennbahn zum Bürgerpark angestoßen werden. Und damit aus dem Ortsmittelpunktekonzept, zu dem die Bürger bis kurz vor dem Jahreswechsel noch Anregungen geben konnten, schnell in der Realität Sichtbares wird, soll auch dafür Geld eingeplant werden. Die im Januar startenden Etatberatungen werden auch deshalb spannend und herausfordernd. Und ob Bund und Land noch einmal mit Millionen Euro Gewerbesteuer-Ausfälle kompensieren?

2021 werden einige Pläne reifen, über die schon lange diskutiert wird. Die TG Neuss bereitet gerade ihren Bauantrag zu Erweiterung und Modernisierung des Sportzentrums Schorlemer Straße vor, berichtet Geschäftsführer Klaus Ehren. „So weit waren wir noch nie“, ergänzt er mit Blick auf eine mehr als 25-jährige Bau- und Standortdebatte. Sobald der Bund über einen zweiten Förderantrag aus Neuss entschieden hat, gehe es los.

Nicht ganz so lange wird darüber gesprochen, den niedergermanischen Limes zum Unesco-Weltkulturerbe zu machen. 2021 soll es soweit sein, und Markus Ulrich hofft, dass erste Teile zum Limes-Konzept, das er im Büro „Archigraphus“ für Neuss mitentwickelt hat, umgesetzt werden – am ehesten in Gnadental. Nachdem eine Bürgerinfo wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, spricht er vorsichtig von gedämpftem Optimismus.

Andere Themen, wie die Vervollständigung der Krankenhausfusion durch ein neues medizinisches Konzept oder die Neufassung des Brandschutzbedarfsplanes sind als Fortsetzung großer Anstrengungen in der Vergangenheit zu sehen. Wieder anderes weist nach vorne: Die Vorbereitung des Hansetages 2022 wird viel Arbeit und Zeit kosten aber auch die Bewerbung für die Landesgartenschau 2026.

Ganz schön viel? Ja. Und was Corona zulässt, ist dabei völlig offen.

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