Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Neuss DAGN-Vorsitzender sieht Biden vor einer schweren Aufgabe

Neuss · Die US-Präsidentschaftswahl gilt als entschieden, auch wenn noch immer nicht alle Stimmen ausgezählt sind. Thomas Schommers von der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Neuss blickt auf das Ergebnis und die Reaktion Trumps.

 T. Schommers bei einem Amerikafest am Romaneum. 

T. Schommers bei einem Amerikafest am Romaneum. 

Foto: Linda Hammer/Hammer, Linda (lh)

Die Erleichterung bei Millionen Amerikanern war am Wochenende groß. Viele feierten auf den Straßen der US-Metropolen, nachdem der demokratische Kandidat Joe Biden als Sieger der Präsidentschaftswahl ausgerufen wurde. Thomas Schommers, Vorsitzender der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Neuss (DAGN), kann die Feier-Stimmung verstehen – ohne sie werten zu wollen. Als DAGN-Vorsitzender äußert er sich nicht politisch. Aber er hat natürlich eine persönliche Meinung. „Wir haben vier Jahre lang einen Präsidenten erlebt, der sich nur um die Leute kümmert, die ihn gewählt haben.“ Millionen Wähler hätten sich deswegen vom amtierenden Präsidenten Donald Trump vernachlässigt gefühlt.

Biden verspricht jetzt, wieder der Präsident aller Amerikaner sein zu wollen – keine leichte Aufgabe, vermutet Schommers. „Das Land ist gespalten. Aus meiner Sicht wird es für Biden nicht so einfach, es wieder zu einigen.“ Diese Spaltung sehe man auch am Ergebnis. „Biden hat die meisten Stimmen in der Geschichte der amerikanischen Präsidenten bekommen“, sagt Schommers. Doch auch Trump konnte den bisherigen Rekord brechen, was an der hohen Wahlbeteiligung liege. „Aus meinem demokratischen Verständnis ist es richtig, dass Biden als gewählt gilt“, sagt Schommers mit Blick auf seinen uneinholbaren Vorsprung – auch wenn die Auszählung in drei Staaten noch nicht abgeschlossen ist. Trump hingegen erkennt seine Niederlage weiterhin nicht an. „Seine Brüder und er sind so erzogen worden: Ein Trump verliert nicht“, sagt Schommers. Ob es sich für Trump lohne, weiterhin gerichtlich gegen das Ergebnis vorzugehen, bezweifelt Schommers. „Sein Verhalten nach der Wahl hat starke narzisstische Anzeichen und ist der Demokratie einfach nicht würdig“, findet er.

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