Wohnen in Neuss SPD: Senioren-Wohngemeinschaften fördern

Neuss · Die SPD nimmt Wohngemeinschaften im Ringen um bezahlbaren Wohnraum in den Blick und fordert Maßnahmen zur Unterstützung.

 Wohngemeinschaften für Senioren beziehungsweise generationenübergreifende Wohnprojekte in Neuss sollen gefördert werden – das jedenfalls fordert die SPD.

Wohngemeinschaften für Senioren beziehungsweise generationenübergreifende Wohnprojekte in Neuss sollen gefördert werden – das jedenfalls fordert die SPD.

Foto: dpa

Die SPD bringt die Förderung von Wohngemeinschaften wieder auf das Themen-Tableau der nächsten Sitzung des Sozialausschusses. Das Gremium tagt am Donnerstag, 6. September, ab 17 Uhr im Ratssaal. In ihrem Antrag nehmen die Sozialdemokraten insbesondere entsprechende Angebote für Senioren in den Blick. Es gehe darum, den Neussern auch im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Entsprechend geförderte Wohngemeinschaften könnten einen wesentlichen Beitrag leisten. „Im Grunde möchten wir, dass die entsprechende Maßnahme aus dem bereits beschlossenen Konzept zum bezahlbaren Wohnraum 2030 konkretisiert und mit Leben gefüllt wird“, sagt SPD-Stadtverbandsvorsitzender Sascha Karbowiak.

Auch in einer wachsenden Stadt wie Neuss wird sich die Altersstruktur aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren deutlich verändern. Zwar weichen statistische Werte durchaus voneinander ab. Die Tendenz jedoch bleibt. Laut vom statistischen Landesamt IT.NRW herausgegebenem Kommunalprofil werden im Jahr 2025 insgesamt rund 34.560 Menschen über 65 Jahre in Neuss leben; für 2040 wird bereits mit 42.220 gerechnet. Das wären rund 40 Prozent mehr als im Jahr 2014.

Die SPD ist überzeugt, dass mit entsprechenden Fördermaßnahmen für Wohngemeinschaften gleich zwei große Probleme der Zukunft angegangen werden können. Zum einen handelt es sich dabei um die Frage des Lebens im Alter, zum anderen um das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum. Wohngemeinschaften für Senioren sind dabei ebenso ein Thema wie die Planung und Entwicklung von selbst organisierten, gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnprojekten. Es handele sich um einen weiteren Mosaikstein der beiden Konzepte zum „Demografischen Wandel“ sowie zum „Bezahlbaren Wohnraum 2030“. Als Beispiel nennt die SPD eine bereits an der Wingenderstraße auf der südlichen Furth bestehende Seniorenwohngemeinschaft. „Mehr davon“, lautet das Motto der Sozialdemokraten. „Da haben wir Luft nach oben“, betont Sascha Karbowiak. „Andere Städte sind da schon weiter.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Politik über den SPD-Antrag diskutiert. Nachdem er im März zunächst vom Stadtrat an den Sozialausschuss verwiesen worden war, wurde er dort in der Sitzung am 27. Juni vertagt. Nun kommt der Antrag zum dritten Mal auf die Tagesordnung – und wird möglicherweise erneut vertagt. Die Verwaltung hat angekündigt, einen Sachstand zum Themenkomplex „Bezahlbarer Wohnraum“ zu erarbeiten und in einer der nächsten Sitzungen vorzulegen. Die SPD hofft, dass es schon in der Sitzung am Donnerstag konkret wird. Bei der CDU hingegen hält man sich zurück. „Wir warten ab, was die Verwaltung vorlegt und werden dann entscheiden“, sagt der Stadtverordnete Thomas Kaumanns.

Zwei Dinge sind Sascha Karbowiak wichtig: Im Rathaus soll ein Ansprechpartner benannt werden, der Initiativen dabei unterstützt, solche WG-Projekte umzusetzen. Und Fördermöglichkeiten sollen ausgelotet werden. „Damit kleine Initiativen im Wettstreit mit größeren Anbietern um Grundstücke eine Chance haben“, sagt Karbowiak.

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