Evangelischer Kirchenkreis Gladbach-Neuss „Sonntagsgottesdienst als Tankstelle für den Alltag“

Rhein-Kreis · Bei der Herbstsynode des Kirchenkreises Gladbach-Neuss ging es um die Gestaltung der Zukunft und wie wieder mehr Menschen erreicht werden können. Zudem gab es Personalentscheidungen.

 Superintendent Dietrich Denker spricht von der bisher „spannendsten Synode“ seiner Amtszeit.

Superintendent Dietrich Denker spricht von der bisher „spannendsten Synode“ seiner Amtszeit.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Der Rhein-Kreis und die Quirinus-Stadt haben eine neue starke Stimme im evangelischen Kirchenkreis Gladbach-Neuss: Ralf Laubert, Berufsschulpfarrer aus Neuss, ist neuer Stellvertreter des Superintendenten Dietrich Denker. Bei der Herbstsynode des Kirchenkreises wurde Laubert zum Assessor gewählt. Er folgt auf Harald Ulland, der zum Jahreswechsel die Position des theologischen Vorstands der Evangelischen Stiftung Hephata übernimmt.

In den Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises zwischen den Synoden, wurden außerdem Pfarrerin Susanne Schneiders-Kuban, Krankenhausseelsorgerin in Neuss, Pfarrerin Maike Neumann (Evangelische Kirchengemeinde Kaarst), Ilmo Pathe (Christuskirchengemeinde Neuss), Udo Schwalenbier (Christuskirchengemeinde Mönchengladbach) und Christoph Strunk (Kirchengemeinde Wickrathberg) gewählt. Stellvertretende Synodalälteste sind Eberhard Berg (Kirchengemeinde Mönchengladbach-Großheide), Verena Dziobaka-Spitzhorn (Christuskirchengemeinde Neuss) und Annett Klosa (Friedenskirchengemeinde Mönchengladbach).

Neben Personalangelegenheiten gab es einen Schwerpunkt: der unabdingbare, weitreichende Veränderungsprozess der Kirche. Erste Gedanken und Überlegungen dazu gab es bei der Synode, die für Superintendent Pfarrer Dietrich Denker die bisher „spannendste“ seiner Amtszeit war, nicht nur, weil sie wegen der Corona-Pandemie als Zoom-Konferenz per Internet stattfand, sondern auch wegen des Schwerpunktthemas.

Um die Menschen für sich zu gewinnen, müsse die Kirche zurück zu ihren Wurzeln und ihrer Spiritualität, so eine der Überlegungen der Synode, in der 160 Synodale fast 120.000 evangelische Gläubige aus den 23 evangelischen Kirchengemeinden zwischen der niederländischen Grenze und dem Rhein vertreten. Außerdem müsse die Leitungsstruktur verändert werden. Sie müsse überschaubar für die Gläubigen sein. Zugleich müsse die Kirche näher an die Menschen heranrücken. „Der Sonntagsgottesdienst sollte als Tankstelle für den Alltag dienen“, so Denker.

Von 2018 auf 2019 ist die Zahl der evangelischen Christen im Kirchenkreis um 2,12 Prozent gesunken, in absoluten Zahlen von 121.786 auf 119.236. Der Rückgang ist laut Kirchenkreis zu etwa 40 Prozent auf Austritte, zu 60 Prozent auf Sterbefälle zurückzuführen, die die Zahl der Taufen überwiegen.

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