Neuss Frauenschwimmen wird schlecht angenommen

Neuss · Wenn es darum geht, unter sich zu sein, dann laufen die Männer den Frauen ganz klar den Rang ab – jedenfalls beim Thema Schwimmen. Im Juli führte die Neusser Bäder und Eissport (NBE) GmbH gesonderte Schwimmzeiten nur für Frauen beziehungsweise Männer ein.

 Im Stadtbad gibt's samstags Schwimmen für Frauen oder Männer.

Im Stadtbad gibt's samstags Schwimmen für Frauen oder Männer.

Foto: woi

Wenn es darum geht, unter sich zu sein, dann laufen die Männer den Frauen ganz klar den Rang ab — jedenfalls beim Thema Schwimmen. Im Juli führte die Neusser Bäder und Eissport (NBE) GmbH gesonderte Schwimmzeiten nur für Frauen beziehungsweise Männer ein.

Nach sechs Monaten legte die NBE dem Aufsichtsrat jetzt eine Zwischenbilanz vor. Und die fällt sehr mäßig aus: Ausgerechnet die Zielgruppe, für die das Angebot gedacht ist, kommt nicht zum Frauenschwimmen: "Der Spitzenwert liegt bei 33 Besucherinnen, der niedrigste bei vier", sagt Pressesprecher Jürgen Scheer. Der Höchstwert bei den Männern beträgt 69 Besucher. Es war eine kontrovers geführte Diskussion im Frühjahr. Angeschoben vom Integrationsrat und unterstützt von Politikerinnen in den Fraktionen wurde die Forderung nach gesonderten Schwimmzeiten nur für Frauen laut. Dass dies auch für Männer gelten sollte, kam später.

Die Politik verständigte sich darauf, probeweise an Samstagen zwei Stunden im Stadtbad zu reservieren: von 15 bis 17 Uhr für Frauen, an jedem vierten Samstag im Monat nur für Männer.

Mit 69 Besuchern am 23. Juli und 67 am 24. September war die Resonanz bei den Männern ungleich größer als beim weiblichen Geschlecht. Warum das so ist, darüber wollte Scheer nicht spekulieren. Der Bäder-Aufsichtsrat nahm die Zahlen ohne Diskussion zur Kenntnis. Im März soll auf der Grundlage weiterer Zahlen entschieden werden, ob das Angebot aufrechterhalten bleibt.

SPD-Ratsfrau Constanze Kriete, eine der Verfechterinnen des Frauenschwimmens, sagt: "Für die Männer sind das super Zahlen. Dafür hat es sich schon gelohnt. Ich glaube, insgesamt ist der Bedarf da. Ich wünsche mir, dass dieses Angebot, auf das stärker hingewiesen werden sollte, ein Jahr läuft und danach eine Bewertung vorgenommen wird."

In Grevenbroich ist das Frauenschwimmen inzwischen weniger gefragt als zu Beginn. Waren es Anfang des Jahres bis April rund hundert Frauen, die zum Frauenschwimmen kamen, so hat sich die Zahl inzwischen bei rund 50 regelmäßigen Besucherinnen eingependelt.

(NGZ)
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