Neuss Kartellamt bremst Häfen-Kooperation

Neuss · Die Kooperation der Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG verzögert sich und damit auch die zum 1. Januar geplante Gründung einer gemeinsamen Tochterfirma, der "Rheincargo".

 Gelingt der Brückenschlag nach Köln? Oder wird dagegen geklagt?

Gelingt der Brückenschlag nach Köln? Oder wird dagegen geklagt?

Foto: Stadt

Das Bundeskartellamt hat die Entscheidungsfrist in diesem Verfahren zunächst einmal bis Ende Januar verlängert. Hinzu kommt, dass auf Seiten der neuen Partner eine Klage der Duisburger Hafengesellschaft Duisport nicht ausgeschlossen wird. Denn auch die Übernahme einer Minderheitsbeteiligung am Hafen Krefelder vor fünf Jahren, so erinnert Hafendirektor Ulrich Gross, gelang erst nach Abschluss eines solchen Verfahrens.

Die Verzögerung auf seiten des Bundeskartellamtes begründet dessen Sprecher Kay Weidner mit einer "genaueren Untersuchung der wettbewerblichen Zusammenhänge". Die Prüfung sei deshalb sehr umfangreich, da auch Kunden wie etwa die Terminalbetreiber befragt wurden. Die Auswertung für dieses Hauptprüfverfahren laufe.

Wie die Stellungnahme der Duisburger Wettbewerber ausfällt, hat sich bis zu Gross schon herumgesprochen. "Die Duisburger haben die Monopolstruktur thematisiert." Duisport selbst will auf Nachfrage zur Stellungnahme aus dem eigenen Haus gar nichts sagen. Wohl aber zu dem Verfahren an sich: "Wir sehen das sportlich", sagt Jürgen Albersmann, Leiter der Abteilung Unternehmensentwicklung und Kommunikation und schiebt eine Begründung für die demonstrative Gelassenheit nach: "Wir sind gut aufgestellt, um als Logistikdrehscheibe im Hinterland der Nordseehäfen erfolgreich zu sein." Nein zu einer Klage aber sagt er nicht: "Das hängt vom Beschluss der Kartellbehörde ab."

Die geplante Häfenkooperation war mehr als eineinhalb Jahre lang vorbereitet worden. Sie sieht im Kern vor, dass die NDH und die Kölner Hafen AG ihre Häfen und die Eisenbahnen in die neue Gesellschaft einbringen. 168 von 276 NDH-Mitarbeitern würden in die neue Gesellschaft wechseln. Die Immobilien blieben bei den Häfen und würden "Rheincargo" vermietet.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort