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Neuss Festivalsommer mit Katharina Thalbach

Neuss · Das Globe an der Rennbahn hat seine Tore wieder geschlossen, aber in der Stadtbibliothek geht es mit Lesungen weiter. "Der Literarische Sommer" hat begonnen, er endet mit einem Clou: mit der Lesung von Katharina Thalbach im RLT.

Das Shakespeare-Festival ist mit einem famosen Finale zu Ende gegangen; die Wetthalle wird wieder von Wunderbar-Chef Werner Galka bespielt; das Globe abgeschlossen – und damit beginnt die kulturlose (Sommer-)Zeit in Neuss? Mitnichten. Denn schon gestern Abend wurde der Startschuss für ein neues Festival gegeben – wenn auch nur für erlesenes, in diesem Fall schnelles Publikum erlebbar (Bericht folgt). Denn Der Bochumer Autor und Kabarettist Frank Goosen las im Theater am Schlachthof vor ausverkauften Rängen und eröffnete damit den "Literarischen Sommer" auf eine Weise, wie ihn die Veranstalter sich nicht besser wünschen können.

Wieder also dreht sich beim nächsten Neusser Festival alles um das Wort. Allerdings nicht in Form eines Spiels auf der Bühne, sondern "nur" gelesen und angereichert durch Gespräche darüber, wie es zustande gekommen ist. Vermutlich aber mit einer Ausnahme. Denn besonderer Clou des städteübergreifenden Lesefestivals, das die Stadtbibliothek jetzt zum 14. Mal mitveranstaltet, ist der Auftritt der Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach am 11. September, für den extra das RLT gemietet wurde. Die Berliner Künstlerin hat jüngst eine CD mit Texten von Joachim Ringelnatz aufgenommen und stellt diese unter dem Titel "Verzeihen Sie, wenn ich störe..." vor. Für Neuss ist das Programm schon deswegen passend, weil gerade erst ein Ringelnatz-Bild "Makabre Szene. Dachgarten der Irrsinnigen" aus dem Besitz des von den Nazis verfolgten Sammlers Paul Westheim endgültig dem Clemens-Sels-Museum zugesprochen wurde, so dass das Haus am Obertor in diesem Fall auch Mitveranstalter ist.

"Dass diese Lesung klappt, ist ein absoluter Glücksfall", sagt Alwin Müller-Jerina, der Leiter der Stadtbibliothek, sichtlich zufrieden, "am Ende des Literarischen Sommers, im RLT und zu dem einzigen Termin, den wir anbieten konnten." Thalbachs Auftritt ist denn auch eine Besonderheit im Programm, die sonst übliche Festivalkarte gilt dabei ebenso wenig wie eine Vergünstigung für jeweilige Fördervereinsmitglieder; Einzelkarten gibt es nur über Westticket und an der RLT-Kasse (geöffnet ab 19. August).

Bis in die erste Schulwoche nach den Sommerferien gibt es indes noch vier andere attraktive Termine mit Schriftstellern, die ihre Werke persönlich vorstellen. Der 1968 geborene Stephan Enter ist der nächste, und er bringt seinen Roman "Im Griff" mit, der von vier Freunden erzählt, die sich nach 20 Jahren wiedertreffen und ihre Leben vergleichen. (30. Juli).

Ulf Erdmann Ziegler hat seinen "Pomona"_Roman fertig und erzählt in "Nichts Weißes" von einer in Neuss aufgewachsenen junge Frau, für den er vor Ort recherchiert hat. Sein wunderbar geschriebenes Buch dürfte dabei nicht minder interessieren als sein Erzählen darüber, wie es zustande gekommen ist (8. August). Der 1970 geborene Benjamin Stein kommt am 15. August und entwirft mit seinem Roman "Replay" eine ungewöhnliche Vision: Was passiert wohl, wenn man einen Minicomputer direkt ins Gehirn implantiert?

Astrid Rosenfeld schließlich steht mit ihrem Roman "Elsa ungeheuer" auf den Bestsellerlisten und liest und erzählt am 4. September. Die Kölnerin hat auch als Theaterschauspielerin und in der Filmbranche gearbeitet, bevor sie m it ihrem Debütroman "Adams Erbe" auf dem Literaturmarkt reüssierte. Sie hat eine Schwäche für skurrile Figuren und erzählt die Geschichte eines Bruderpaars auf dem Dorfe, dessen Leben durch die rothaarige Elsa heftig erschüttert wird.

Wer zwischendurch noch mehr Literatur und neue Schriftsteller entdecken möchte – dem sei ein Besuch des "Literarischen Sommers" in Mönchengladbach, Krefeld, Aachen, Düsseldorf, Bedburg-Hau, Beesel, Maasbree und Vaals empfohlen. Insgesamt stehen bis zum 11. September 27 Lesungen auf dem Programm.

(NGZ)
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