Neuss Demenzzentrum wird kleiner

Neuss · Um das Parkplatzproblem am geplanten Demenz-Kompetenzzentrum Rheinland lösen zu können, müssen die Augustinus-Kliniken als Bauherr neu planen. Platz soll eine Verkleinerung schaffen – ohne das Konzept zu gefährden.

Um das Parkplatzproblem am geplanten Demenz-Kompetenzzentrum Rheinland lösen zu können, müssen die Augustinus-Kliniken als Bauherr neu planen. Platz soll eine Verkleinerung schaffen — ohne das Konzept zu gefährden.

Das Wort klingt neutral: Skalieren. Dahinter steckt allerdings die Notwendigkeit, das Demenzkompetenz-Zentrum Rheinland (DKR), das eigentlich schon im Bau sein sollte, zu verkleinern.

Denn so muss auf dem etwa 6500 Quadratmeter großen Grundstück an der Steinhausstraße Platz geschaffen werden, um die vorgeschriebenen Parkplätze bauen zu können. Teure Parkplätze, wie Thilo Spychalski erklärt, der im Vorstand der Neusser St. Augustinus-Kliniken das Projekt betreibt.

Die Idee, eine Einrichtung zu bauen, die mehr ist als ein Senioren-Wohnheim, verfolgen die Augustinus-Kliniken schon seit Jahren. Das Konzept, das vor über einem Jahr die Zustimmung auch der Neusser Politik fand, hatte in den Augen der Bauherren auch das Zeug dazu ein Bundesmodellprojekt daraus zu machen. Doch das Parkplatzproblem hielt die Umsetzung auf und macht jetzt ein Umplanen nötig.

Aktuell überarbeiten Architekten die Entwürfe mit der Vorgabe, die Kernidee des Konzeptes zu erhalten. Mit Ende dieses Monats sollen sie Ergebnisse präsentieren, auf deren Basis Spychalski in neue Gespräche mit der Stadt, die das beispielhafte Vorhaben uneingeschränkt befürwortet, treten zu können. Das klingt langwierig, doch Spychalski ist überzeugt: Eine Inbetrienahme im Jahr 2014 ist noch in Reichweite.

Mit dem Bauprojekt wurde die Idee geboren, einen Großteil der benötigten Parkplätze in der ungeordneten Kleingartenanlage zwischen Steinhausstraße und Regiobahn anzulegen. Dagegen legte der Landschaftsbeirat sein Veto ein. Grund: Landschaftsschutzgebiet.

Der in der Folge ausgehandelte Kompromiss schien zunächst auch den Bauherren umsetzbar. 32 Stellplätze sollten wie geplant in dem so genannten Grabeland geschaffen werden können, mindestens 38 weitere sollten die Augustinus-Kliniken in Tiefgaragen auf eigenem Grund bauen.

Dieser Kompromiss zöge Mehrkosten in einem hohen sechsstelligen Bereich nach sich — und das wollen die Bauherren nicht ausgeben. "Wir möchten die Mittel im Sinne der Menschen verwenden und nicht im Boden vergraben", sagt Spychalski. Folge: Die Parkplätze werden überirdisch angelegt. Das wird bei Grundstückspreisen von 320 Euro pro Quadratmeter teurer als im Grabeland, wo Grund und Boden für 50 Euro zu haben wären. Angesichts von Baukosten in Höhe von 35 000 Euro für einen Tiefgaragenstellplatz erschien das aber noch immer als günstigste Lösung.

Um Platz zu schaffen, soll nun die geplante Tagespflegeeinrichtung mit 14 Plätzen, die als integraler Bestandteil gedacht war, nicht mehr im DKR sondern in der Nachbarschaft eingerichtet werden, wo betreutes Wohnen entstehen soll. Auch eine Küche wird es im DKR nicht geben. Die Versorgung würde dann das Johanna-Etienne-Krankenhaus übernehmen.

(NGZ/rl)
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