Neuss Uedesheim darf wachsen

Neuss · Im Planungsausschuss wurden die Weichen für das Neubaugebiet Kreuzfeld gestellt. Voraussetzung war ein Flächentausch. Potenzielles Bauland in Rosellerheide-Neuenbaum wurde dazu wieder als Grünland ausgewiesen.

 Erster Entwurf für das geplante Neubaugebiet Kreuzfeld in Uedesheim (links). Auf diesem Acker soll das Neubaugebiet entstehen (rechts).

Erster Entwurf für das geplante Neubaugebiet Kreuzfeld in Uedesheim (links). Auf diesem Acker soll das Neubaugebiet entstehen (rechts).

Foto: Stadt/Andreas Woitschützke

Rosellen/Uedesheim Sie haben mit den Zähnen geknirscht — aber Ja gesagt: Mit ihrer Zustimmung zu einem Flächentausch haben die Mitglieder des Bezirksausschusses Rosellen den Weg dafür frei gemacht, dass Uedesheim wieder wachsen kann. Wo und wie wurde am Dienstag gleich nach dem Beschluss über den Flächentausch in gleicher Sitzung des Planungsausschusses entschieden, als der Bebauungsplan für das Neubaugebiet Kreuzfeld auf den Weg gebracht wurde.

"Wir können nicht der Flächenspender für alle anderen Ortsteile sein", erklärte Volker Bäumken (CDU) die Reserviertheit der Rosellener. Die hätten schon einem Flächentausch in der Ortslage Schlicherum zugunsten von Holzheim zugestimmt — und nun für Uedesheim. Dabei, so Sven Schümann, wolle auch der Bezirksausschuss Rosellen nur gleiches recht für alle. "Eine sinnvolle, zusammenhängende Wohnbebauung, muss möglich bleiben."

Anlass für den Tausch sind Festsetzungen des Flächennutzungsplanes, der, im Sinne einer öberörtlichen Planung, mit Landesbehörden abgestimmt und von diesen genehmigt werden muss. Das soll einen ausgewogenen Mix von Wohnen, Gewerbe und Freiräumen erhalten — engt allerdings die betroffene Kommune in ihren Planungen ein. Damit in Uedesheim 6,2 Hektar neues Bauland ausgewiesen werden können, muss die Stadt an anderer Stelle Freiflächen in gleicher Größenordnung zurückgeben, die schon im Flächennutzungsplan als potenzielles Bauland ausgewiesen sind. Politik und Verwaltung sind überzeugt: Das gelingt am einfachsten "Am Schwarze Graben" in der Ortslage Neuenbaum.

Diese Fläche wäre ohnehin nicht unproblematisch in der Erschließung. Die Tauschfläche, Teil eines 12,4 Hektar großen Areals, wurde vor der endgültigen Zustimmung — und nach einer ersten Ablehnung im Bezirksausschuss Rosellen — neu zugeschnitten und schirmt jetzt südlich und westlich die Theodor-Klein-Bezirkssportanlage ab und verbreitert nordwestlich den Grünstreifen am "Schwarzen Graben". Uedesheim, so die Überlegungen in der anderen Richtung, gehört auch wegen seiner guten Verkehrsanbindung zu den attraktivsten Ortsteilen.

Den Bedarf hatte nicht zuletzt eine Baulandanalyse durch ein Gutachterbüro vor zwei Jahren bestätigt. Dort neuen Zuzug möglich zu machen, würde im Ergebnis auch die Infrastruktur — Schule, Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten — stützen.

Peter Ott (SPD) hatte aus Uedesheimer Sicht deshalb nach zwei Jahren Beratung nur noch einen Kommentar: "Endlich."

(NGZ/url)
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