Neuss Asylheim im "Alex" läuft problemlos

Neuss · Der Integrationsrat zeigt sich zufrieden mit der Situation der Asylbewerber.

 Renate Walkenhorst (l.) lobt Weltoffenheit und Hilfsbereitschaft in Neuss.

Renate Walkenhorst (l.) lobt Weltoffenheit und Hilfsbereitschaft in Neuss.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Neusser sind weltoffen. Zu diesem Ergebnis kommt Renate Walkenhorst, die Sprecherin der Essener Betreuungsfirma "European Homecare", die seit Ende Ende Oktober vergangenen Jahres die "zentralen Unterbringungseinrichtung" des Landes NRW im ehemaligen St.-Alexius-Krankenhaus betreibt. "An anderen Standorten gab es im Vorfeld viele Proteste", sagte Walkenhorst, als sie am Dienstag im Integrationsrat einen Zwischenbericht gab. "Das war in Neuss ganz anders. Bis heute haben wir noch keine Beschwerden von der Bevölkerung gehört." Zudem habe es bisher auch keinerlei Übergriffe gegeben. Die Einrichtung sei vollkommen unauffällig, ergänzte sie.

In den Räumen des ehemaligen Fachkrankenhauses für Psychiatrie haben 150 Bürgerkriegsflüchtlinge aus rund 15 Nationen Aufnahme gefunden. Die Einrichtung steht in der Verantwortung des Landes, betrieben allerdings wird sie in dessen Auftrag von "European Homecare". Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Asylbewerber, die meist nur fünf bis acht Tage in Neuss bleiben, mit Kleidung, Unterkunft und Essen erstzuversorgen. "Die Menschen, die zu uns kommen, werden verfolgt, teilweise sogar politisch. Bei uns sollen sie erst einmal zur Ruhe kommen", erzählte Jörg Thiel, vor Ort Leiter und Ansprechpartner in der Einrichtung. Nach Neuss kommen sowohl alleinstehende Männer als auch Großfamilien. "Das Klientel, das zu uns kommt, ist wirklich bunt gemischt. Zur Zeit sind von unseren 150 Bewohnern 30 bis 40 Kinder", sagte Thiel.

Das Projekt im "Alex" ist auf ein Jahr beschränkt. Diese Vorgabe machte die Ordensgemeinschaft der Alexianer als Besitzer der Liegenschaft. Denn ab 2014 soll auf dem Krankenhausareal ein neuer Stadtteil entstehen. Die für die Unterbringung von Asylbewerbern zuständige Bezirksregierung Arnsberg würde allerdings gerne an einem Standort im Rheinland festhalten.

(NGZ)
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