Jubiläumsparty der Gustorfer Segelflieger Superstimmung beim Flugplatzfest

Grevenbroich · Über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos, stellten Gäste beim großen Flugplatzfest als Passagiere in Segelflugzeugen oder im Hubschrauber fest. Außerdem begeisterten schöne Flugeinlagen sehenswerter Maschinen die Zuschauer.

So schön war das Flugplatzfest auf der Gustorfer Höhe 2018
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So schön war das Flugplatzfest auf der Gustorfer Höhe 2018

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Foto: Tinter, Anja (ati)

Den sprichwörtlichen Hans-guck-in-die-Luft gaben am Wochenende quasi alle Besucher. Denn das, was das Flugplatzfest des Aero-Clubs so besonders machte, waren all die in luftiger Höhe vor sich hin schwebenden Objekte.

„Segelflieger eben“, wie Besucher Frank Sauer kurz wohlig seufzend das „Spiel zwischen Maschine und Wind“ bemerkte. Zusammen mit seinem Sohn Marcel (8) wollte er es „sich nicht entgehen lassen, dieses Faszinosum zu erleben“, schwärmte der Fan. „Am tollsten war es, in einem der Flieger mit zufliegen“, bilanzierte auch Merle (12). Die Kosten dafür „hat die Omi übernommen“, freute sie sich über die Einladung sozusagen von Wolke zu Wolke zu schweben. Denn wettertechnisch war die Veranstaltung, die überhaupt nicht anlässlich des 25-jährigen Bestehens an der Anlage zelebriert wurde, sondern das bereits seit 24 Jahren veranstaltete, reguläre Flugplatzfest war, fast an der Grenze. „Ein bisschen mehr Sonne wäre schön gewesen“, hätte sich Merles Omi Gretel Busch über „bessere Temperaturen und bessere Sicht“ gefreut. Aber auch so hatte sich das Areal an der Gustorfer Höhe Samstag und Sonntag in einen bunten Wimmelplatz verwandelt.

Am Rande des Geschehens – im Mittelpunkt stand der fast geräuschlose Segelflug, für Kenner die Krönung des Fliegens – gab es allerlei Rummel. Lose für 50 Cent versprachen glückliche Gewinne wie Kosmetika und Gartenhandschuhe bis hin zum Freiflug an der Tombola. Manche nutzten die Veranstaltung, um ausgiebig das Kuchenbuffet zu plündern oder es sich mit einem frisch gebackenen Stück Flammkuchen, Bratwurst oder Pommes frites an einem der langen Holztische gut ergehen zu lassen. Die meisten aber reckten permanent und ohne Unterlass die Hälse, um die Wunder der Thermik zu erleben. Da drehte beispielsweise als „fliegender Bauer“ ein Unikum namens „Jakob“ seine Runden. Und auch durch die Riesenscheiben manch anderen Segelflugzeugs fiel der Prachtblick auf die von oben klein gewordene Welt und erlaubte den Insassen für einen Moment das „Gefühl größtmöglicher Freiheit“, wie Carsten Böhm sagte. Aber nicht nur als Mitflieger konnten Gäste aktiv werden. Um einen nach den Plänen von 1938 nachgebauten Schulgleiter namens SG 38 an den Start zu bringen, wurden kräftige Helfer aus dem Publikum gesucht. Die durften sich dann links und rechts des Fliegers aufstellen und mit Hilfe spezieller Seile und viel Muskelkraft das Vehikel in die Luft katapultieren. Das gelang auf Anhieb und für geschätzte 70 Meter segelte das Modell dann schwerelos durch die Lüfte, ehe es zur butterweichen Landung ansetzte. Fliegerei sei eine Charakterschule, Achtsamkeit und Voraussicht sind wichtig war ebenso vom charmanten Moderator zu erfahren wie wissenswerte Details zu einzelnen Modellen, Details des Flugsicherheitstrainings und heiteren Geschichten aus dem Ankedotenschatz der Segelfliegerei. Jenseits dieser Erklärungen konnten einzelne Flugzeuge, abgesperrt durch Flatterband begutachtet werden. Die Kult-Veranstaltung wurde durch den Auftritt der Lokalmatadoren der Band Stixx übrigens musikalisch komplettiert.

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