Logistikzentrum in Wevelinghoven Intersnack-Lkw machen Sorgen

Grevenbroich · Der Planungsausschuss begrüßt die Pläne für das geplante Logistikzentrum für Intersnack an der Grevenbroicher Straße. „Bauchschmerzen“ bereitet vielen Politikern aber der Lastwagen-Verkehr, sie befürchten Mehrbelastung.

Fast zwei Stunden lang befasste sich der Planungsausschuss mit dem Logistikzentrum für den Snack-Produzenten. Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder mit Wolfgang Kaiser als Vorsitzendem die Aufstellung des Bebauungsplans. Das Projekt wurde begrüßt, viele Politiker befürchten aber eine Zunahme des Lkw-Aufkommens.

Vor zwei Fragerunden stellten Vertreter von Intersnack und der Firma „Trans Service Team“ (TST), die das Zentrum bauen und betreiben soll, das Projekt vor. Auf dem 8,2 Hektar großen Areal soll eine 285 Meter lange und 150 Meter breite Halle entstehen. 130 bis 150 Arbeitsplätze – darunter viele qualifizierte – würden geschaffen, erklärte Frank Schmidt, Vorsitzender der TST-Gruppengeschäftsführung.

„Die Investition ist ein Bekenntnis für den Standort. Wevelinghoven ist die Keimzelle unseres Unternehmens“, betonte Peter Schlag, Mitglied der Intersnack-Geschäftsleitung. „Eine bessere Logistik sichert den Standort und ermöglicht eine klare Perspektive für Unternehmen und Mitarbeiter.“ Jeden Tag werden im Werk 500.000 Beutel Kartoffelchips, 460.000 Beutel Teigsnacks und 140.000 Dosen Stapelchips hergestellt. Laut Martina Suermann-Igné („Mein Grevenbroich“) hat die Investition auch angesichts des anstehenden Strukturwandels große Bedeutung. Carl Windler (UWG) nannte allerdings die Entwicklung „vom Feld zu einem ,Hallen-Monstrum’ eine Herausforderung“. Den Knackpunkt sehen viele Politiker beim Verkehrsaufkommen, das Ralf Cremers (CDU) „Bauchschmerzen“ bereitet. Er und andere gehen von steigendem Lkw-Verkehr aus. Dieser dürfte nicht die K 10 und L 142 belasten, sagte Wolfgang Pesch (SPD). „Wir fordern eine vertragliche Regelung, dass die Lastwagen über die A 540 und nicht durch die Dörfer fahren“, erklärte Dieter Dorok (Grüne). Peter Schlag wies darauf hin, dass zurzeit externe Lagerhallen genutzt würden, die Fahrten dorthin würden wegfallen. Logistikwege werden laut Intersnack optimiert und verkürzt.

Laut Stadt sollen rund 120 Lastwagen am Tag an den 60 Laderampen halten. Für die Transporte von der Produktion zum Zentrum „wollen wir Elektro- oder Gas-Lastwagen einsetzen“, erläutert Frank Schmidt von TST. Zudem ist an ein automatisches Fördersystem gedacht. Die Anbindung des Zentrums an die Grevenbroicher Straße könnte über einen Kreisel erfolgen, um den Verkehrsfluss zu beschleunigen. Für Lkw sollen auf dem Areal Stellplätze entstehen, für Fahrer eine „Lounge“ mit Duschen.

Ein anderes Problem sieht Wilhelm Küpper (SPD): Er befürchtet negative Auswirkungen für das nahegelegene Neubaugebiet „An Mevissen“. Martin Rogge vom Planungsbüro „Stadtraum“ wies auf geplanten Lärmschutz etwa durch Wälle hin. Er betonte, dass sowohl Auswirkungen auf den Verkehr als auch Lärm, Umweltverträglichkeit und Artenschutz eingehend geprüft würden. „Das Gutachter-Team ist bereits gestartet.“

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