Nettetal Sporthalle wird später fertig

Nettetal · Die Eröffnung der neuen Halle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen verzögert sich. Sie wird zum Jahreswechsel für Schulen und Sportvereine frei gegeben. Aus Kostengründen wurde der Aufzug zur Zuschauer-Ebene gestrichen.

 Noch eine Baustelle: Die neue Sporthalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen wird erst zum 1. Januar 2012 freigegeben.

Noch eine Baustelle: Die neue Sporthalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen wird erst zum 1. Januar 2012 freigegeben.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die neue Sporthalle in Kaldenkirchen wird erst nach dem Jahreswechsel in Betrieb genommen. Ursprünglich war allgemein erwartet worden, dass der Betrieb nach den Herbstferien im Oktober aufgenommen werden könnte. Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist der ursprünglich geplante Aufzug zum Zuschauerbereich. Rollstuhlfahrer kommen daher nicht auf die Zuschauertribüne im oberen Bereich.

Die Sporthalle an der Ravensstraße wird die neue Heimat für den Schulsport und den Hallensport in Kaldenkirchen. Vor allem die Handballer des TSV Kaldenkirchen, die in Lobberich spielen, wollten gerne möglichst früh umziehen. Doch daraus wird nichts. Auf Bitten der Handballabteilung des TSV teilte die Leiterin des Nettebetriebs, Susanne Fritzsche, schriftlich mit, die Halle werde zum 1. Januar 2012 freigegeben. Vorausgegangen waren mehrere ergebnislose Gespräche.

"Wir benötigten Planungssicherheit vor dem Saisonstart", erklärt der für den Spielbetrieb im TSV-Handball verantwortliche Wolfgang Schröder. Der Handballverband Niederrhein (HVN) und der Kreis Krefeld-Grenzland verlangten, dass Vereine bis zum 6. August ihre Meldungen abgaben. "Jede Spielverlegung wird mit 2,50 bis fünf Euro Strafgeld belegt. Das könnten wir uns nicht leisten und wollen es auch nicht", unterstreicht Schröder. Mit dem Terminplan haben sich die Handballer arrangieren müssen. "Wir mussten mit dem TV Lobberich, dem Behindertensport, Taekwondo und anderen Hallennutzern in Lobberich die Belegungspläne abstimmen", erläutert Wolfgang Schröder.

Die Verzögerung hängt damit zusammen, dass die finanziell arg klamme Stadt Ausschreibungen von Arbeiten zeitlich immer weiter gestreckt hatte. Die Hallenkosten sind auf 2,84 Mio. Euro gedeckelt.

Am 12. September wird es eine Begehung der neuen Sporthalle geben, an der auch die TSV-Sportler teilnehmen werden. Dann sollen nach Angaben Schröders und des für die Finanzen zuständigen Handball-Geschäftsführers Friedbert Janßen letzte Ausstattungsdetails beraten und abgestimmt werden. Zur Sprache kommt dann ohne Zweifel auch, dass die Stadt den Behindertenaufzug gestrichen hat, der auf die Zuschauerebene führen sollte. Susanne Fritzsche bestätigte dies auf Anfrage. Im Nettebetrieb vertrete man die Auffassung, dass Rollstuhlfahrer ersatzweise in der Aussparung einen Platz finden könnten, die für Zeitnehmer und Teams vorhanden sein muss. In Handballerkreisen hält man das für eine Schnapsidee. Schiedsrichter würden so etwas kaum zulassen. Auch im Stadtsportverband ist man darüber sehr unglücklich. Die angedachte Lösung sei sehr unglücklich für behinderte Menschen. KOMMENTAR/FRAGE DES TAGES

(RP)
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