Moers MSV Moers hat keine Zukunft

Moers · Gestern Abend wurde der Sportentwicklungsplan vorgestellt. Vereine sollen künftig enger zusammenarbeiten. Der Meerbecker Club hat auf Dauer keine großen Überlebenschance. Bevölkerung soll Sportstätten nutzen können.

Was lange währt, wird endlich gut — oder soll zumindest gut werden. Nach rund dreijähriger Arbeit liegt der Sportentwicklungsplan der Stadt Moers vor, zusammengefasst in einem 41 Seiten starken Abschlussbericht. Nach unzähligen Gesprächen und Diskussionen (Kleinkriegen) zwischen Vereinen und Stadt sowie Bedarfsanalysen haben sich offenbar alle geeinigt. Gestern Abend wurde das Papier der Öffentlichkeit präsentiert. Es wird damit gerechnet, dass der Sportausschuss dem Plan zustimmen wird. Dann soll die Empfehlung noch schnell durch den alten Rat "gepeitscht" werden — bevor sich das Gremium nach den Wahlen neu zusammensetzt.

Ein Stadion, zwei Vereine

Ein Hauptaugenmerk des Plans — und für viele wohl auch der spannendste Punkt — liegt auf der Sanierung und der Zusammenlegung von Sportplätzen. Auch von möglichen Fusionen ist schon die Rede, wenn auch nicht explizit im Abschlussbericht festgehalten. Das Rheinpreussen-Stadion in Meerbeck wird saniert. Dort sollen künftig der SC Rheinkamp und der MSV Moers gleichberechtigt eine gemeinsame sportliche Heimat finden. Noch ist eine Fusion der beiden Clubs nicht geplant. Vieles deutet aber darauf hin. "Der MSV Moers hat große Probleme. Es kann gut sein, dass es den Traditionsverein bald nicht mehr geben wird", prognostiziert Wolfgang Jansen, Vorsitzender Stadtsportverband. Als Grund nennt er eine mangelnde Bereitschaft von Jugendlichen, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Schon heute haben manche Vereine in der Grafenstadt Probleme, die Jugendmannschaften zu besetzen. Auch zwischen dem FSV Kapellen und dem TV Kapellen könnte sich auf lange Sicht eine Fusion anbahnen. Beide Clubs kooperieren bereits miteinander — offiziell erst ab 2010. Längst in trockenen Tüchern ist die neue gemeinsame Sportanlage des GSV und MTV Moers am Solimare. Der Umzug der beiden Clubs von der jetzigen Sportstätte am Freizeitpark ist in drei Abschnitten (Modulen) geplant. Zunächst sollen Umkleidekabinen, zwei Sportplätze, eine Beachvolleyballanlage und Parkplätze am neuen Standort gebaut werden. Alles sei finanziell abgesichert und soll binnen eineinhalb Jahren über die Bühne gehen, sagt Hans-Gerhard Rötters, Erster Beigeordneter. Auf einem Teil des dann freien Geländes am Freizeitpark sollen Wohnhäuser entstehen.

Ungelöst bleibt hingegen die Zukunft des Sportplatzes in Schwafheim. Auch im Moerser Osten könnte sich auf lange Sicht eine Fusion zwischen dem TV Asberg und dem SV Schwafheim anbahnen, wohlgemerkt dann auf einer zentralen Sportanlage an der Asberger Straße. Davon wollen beide Vereine aber nichts wissen — die Moerser Sportfunktionäre hingegen würden diese Lösung wohl begrüßen. Der SV Schwafheim beharrt darauf, auf seiner Anlage zu bleiben, seine Eigenständigkeit zu behalten. Die Mitglieder wollen für die Sanierung und den Erhalt ihrer Anlage Sponsorengelder akquirieren. "Wenn ihnen das gelingt und sie das alles selbst finanzieren können, legen wir ihnen keine Steine in den Weg", verspricht Rötters. Grundsätzlich sollen die Sportanlagen, die zurzeit fast nur von den Vereinen genutzt werden, auch der Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

(RP)
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