Aktion am Königlichen Hof in Moers Kontrolleure erwischen 18 Maskenmuffel in Bussen

Moers · Niag, Ordnungsamt und Polizei kontrollierten zwei Stunden lang am Königlichen Hof in Moers. Mit dieser Aktion soll den Corona-Schutzmaßnahmen Nachdruck verliehen werden.

 Maskenkontrolle bei der Niag durch Polizei und Ordnungsamt.

Maskenkontrolle bei der Niag durch Polizei und Ordnungsamt.

Foto: Jan Beine

„Ich fühle mich hier wie im Film. Wird hier einer gedreht?“, fragt die 20 Jahre alte Jil Czidzik schockiert, als sie aus dem Bus am Königlichen Hof steigt. „Das ist doch total übertrieben“. Gemeint ist diese Szenerie: Zehn Fahrausweisprüfer der Niag, drei Mitarbeiter des Moerser Ordnungsamts und drei Polizeibeamten der Kreispolizei kontrollierten am Donnerstagnachmittag schwerpunktmäßig auf Einhaltung der Maskenpflicht.

Staffelweise stehen sie an den Eingängen der Busspuren und lotsen das Fahrzeug bis es zum Stehen kommt. Dann gehen zwei Kontrolleure, ein Ordnungs- und ein Polizeibeamter in den Bus und kontrollieren Fahrschein und Mund-Nasen-Schutz. Jil hat kein Verständnis für so viel Aufwand: „Muss das sein? Ich fahre jeden Tag Bus, fast jeder hält sich dran und trägt Maske. Klar gibt es immer mal wieder welche, aber die ziehen die Masken schnell an, wenn sie die Kontrolleure sehen. Sind solche Kontrollen also notwendig?“

Für Tobias Jakubowski von der Niag auf jeden Fall: „Natürlich ist der Großteil der Menschen diszipliniert. Ich glaube aber, die Disziplin würde nachlassen, wenn weniger kontrolliert würde“, sagt er. „Deswegen machen wir das auch schwerpunktmäßig, damit man sich nicht darauf vorbereiten kann.“

Außerdem setzt die Niag auf ein Bündel vorbeugender Maßnahmen: Einblendungen auf den Monitoren, Hinweisschilder, Durchsagen und die persönliche Ansprache im Bus weisen auf die Maskenpflicht hin. Die Niag betont: „Der Schutz unserer Fahrgäste hat für uns oberste Priorität.“

Fahrgäste wie zum Beispiel Klara Steinbring. Die 83-Jährige ist auf den Bus angewiesen, um zum Arzt oder zum Einkaufen zu kommen. Sie hat keine Angst vor dem Virus, ist aber vorsichtig. Sie kann nicht verstehen, wenn Leute keine Maske tragen: „Gerade im Bus kann man wenig Abstand halten“, sagt sie. „Wenn ich dann jemanden ohne Maske sehe, den spreche ich sofort an: ‚Maske auf‘ sage ich dann.“ Schlechte Erfahrungen hat sie damit noch nicht gemacht. „Eigentlich sind dann immer alle nett und freundlich. Und dann setzen sie die Maske auf.“

Von solchen Fällen konnten Niag, Ordnungsamt und Polizei am Donnerstag weniger berichten. Die meisten Fahrgäste hielten sich an die Maskenpflicht. „Es sind immer ein paar dabei, die es drauf ankommen lassen“, sagt Ordnungsbeamtin Jansen. „Da habe ich dann schon alles als Ausrede gehört. ‚Ich krieg keine Luft, mir wird schlecht, ich will nur was trinken.‘ Zum Trinken und Essen darf man seine Maske auch gerne abnehmen. Ein Attest vom Arzt reicht allerdings nicht mehr, es muss jetzt ein ärztliches Zeugnis sein.“

Insgesamt wurden bei der Kontrolle zwischen 15 und 17 Uhr 575 Fahrgäste kontrolliert. Es gab 18 Verstöße gegen die Maskenpflicht. 14 Fahrgäste hatten keinen gültigen Fahrschein und wurden mit einem Bußgeld von 60 Euro belegt. Weitere Schwerpunktkontrollen sind geplant. Als mahnender Hinweis an alle Maskenmuffel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort