Moers Mehr bürgerschaftliches Engagement

Moers · Er gehört zu den zehn Erstunterzeichnern des Aufrufs "Kulturstadt Moers". Hans-A. Meyer-Stoll, Vorsitzender des Freundeskreises Hanns Dieter Hüsch, geht jetzt einen Schritt weiter: In einem offenen Brief fordert er die Moerser zu mehr bürgerschaftlichem Engagement auf: "Bitte, lasst uns intensiver Mitglied in den Fördervereinen unserer kulturellen und sportlichen Einrichtungen werden. Stärken wir durch geringe finanzielle Beiträge deren Zielsetzung: Erhalt und Ausbau der Kultur in Moers."

 Hans-A. Meyer Stoll kritisiert die Streichliste der Stadt.

Hans-A. Meyer Stoll kritisiert die Streichliste der Stadt.

Die "verheerende Streichliste", die Bürgermeister und Kämmerer vergangene Woche vorgelegt hätten, erfordere es, über die kulturellen und sportlichen Aktivitäten in Moers zu sprechen und über ihre Bedeutung nachzudenken. "Es ist zu wünschen, dass die Liste jedem Bürger vorgelegt wird, damit deutlich wird, dass wir alle gemeinsam vor dem völligen Ruin des schönen Moers stehen", sagt Meyer-Stoll.

Zukunft braucht Kultur

Er findet, dass der Kulturetat nicht gekürzt werden dürfe, sondern aufgestockt werden müsse. "Ja reden wir denn nicht dauernd von der Zukunft, die nur durch mehr Bildung und Kultur bewältigt werden kann? Wie kommen wir denn dahin, wenn wir Erziehungsangebote, Sport und Kultur zusammenstreichen und die Einwohner unserer Stadt zwingen, solche Angebote in anderen Städten wahrzunehmen?"

Meyer-Stoll hat ausgerechnet, dass das Schlosstheater, das laut Streichliste 2015 geschlossen werden soll, jeden Bürger, der es nicht besucht, einen Euro pro Monat kosten würde. Für die etwa 20 000 Menschen, die das Theater jährlich besuchen, seien die Eintrittsgelder noch hinzu zu rechnen. "Die Arbeit mit Schulen ist unentgeltlich." Kultur sei eine Bringschuld der öffentlichen Hand. Es sei aber an den Bürgern, gemeinsam dafür zu sorgen und zu kämpfen, dass die Angebote nicht nur genutzt, sondern auch gefördert würden. "Das wäre bürgerschaftliches Engagement zur Abwendung der Katastrophe."

(RP/rl)
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