Moers "Pommes-Räuber" muss nicht in Haft
Moers · Weil er dringend Geld für Schulunterlagen brauchte, wurde ein junger Mann aus Moers zum Räuber. Im November bedrohte er die Mitarbeiterin eines Imbissbetriebs in Moers mit einer Soft-Air-Pistole, forderte Geld und trat die Frau.
Vor der auswärtigen Großen Strafkammer in Moers hat er die Tat gestanden. Wegen schweren Raubes in Tateinheit mit Körperverletzung wurde er zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Außerdem muss er eine Geldstrafe von 1000 Euro zahlen.
Der 21-Jährige hatte angegeben, der Überfall sei nicht geplant gewesen. Er habe nach Aachen fahren wollen, um mit einem Bekannten zu lernen. Seine Mutter habe ihm Geld für Schulutensilien und Benzin gegeben. Das habe er leider verloren. Die Scheine müssen ihm wohl aus der Tasche gefallen sein, sagte er. Weil er sich geschämt habe, erneut in der Familie nach Geld zu fragen, habe er eine Bekannte aufgesucht. Die habe ihm aber nichts leihen wollen.
Mit seinem letzten Kleingeld habe er dann in dem Imbiss etwas zu essen kaufen wollen. Das Geschäft sei leer gewesen, da habe er plötzlich den Entschluss gefasst, Geld aus der Kasse zu nehmen. Eine Soft-Air-Pistole habe er schon lange im Auto gehabt, die habe er geholt und der Frau an den Kopf gehalten.
Die Angestellte weigerte sich dennoch, Geld herauszugeben. Kurzerhand drückte sie die Kasse zu, zog den Schlüssel ab und steckte ihn in die Hosentasche. Der Moerser wurde wütend, ging hinter die Kasse und trat der Frau zweimal gegen das Bein. Geld bekam er trotzdem nicht.
Die Frau rief laut um Hilfe, da nahm er das Essen und rannte davon. Schnell holte die Geschädigte einen Mann aus der benachbarten Gaststätte zur Hilfe. Der verfolgte den Täter und notierte sich sein Kennzeichen. Kurz darauf wurde er festgenommen. Das Urteil fiel recht milde aus, weil das Gericht von einem minder schweren Fall ausging. Die Waffe sei nicht echt und die Tat nicht geplant und sehr laienhaft ausgeführt worden. Eine große Beute habe er nicht bekommen.
