RP-Serie: Jugendzentren Kaktus: Zwischen DJ-Pult und Herdplatte

Moers · Das Zentrum ist Anlaufstelle für Meerbecker Jugendliche. Ein Schwerpunkt: die Kooperation mit der Justus-von-Liebig Schule.

 Bunt gemischt wie die Billardkugeln: Jugendliche verschiedener Nationalitäten kommen zum Jugendzentrum Kaktus und zu Einrichtungsleiter Thomas Schmitz. Seit einem Jahr leitet der 39-Jährige die Einrichtung, vorher war 13 Jahre lang pädagogischer Mitarbeiter im Henri in Kapellen.

Bunt gemischt wie die Billardkugeln: Jugendliche verschiedener Nationalitäten kommen zum Jugendzentrum Kaktus und zu Einrichtungsleiter Thomas Schmitz. Seit einem Jahr leitet der 39-Jährige die Einrichtung, vorher war 13 Jahre lang pädagogischer Mitarbeiter im Henri in Kapellen.

Foto: Klaus Dieker

Heute beginnt die zweite schulfreie Woche, und mit ihr das Ferienprogramm des Awo-Jugendzentrums Kaktus. Für den ersten Sommer im Neubau hinter der Justus-von-Liebig Schule haben Einrichtungsleiter Thomas Schmitz und sein vierköpfiges Team einiges geplant, auch in Kooperation mit dem Henri-Jugendtreff Kapellen.

Gleich morgen startet ein Fotoworkshop gemeinsam mit dem Bollwerk 107 und dem marokkanischen Fotokünstler Rachid Tagoulla. Er macht zum Thema, wie fastende Jugendliche den Sommer in Meerbeck erleben. Die Bilder, die dabei entstehen, werden bei einer Ausstellung ab dem 10. August im Kaktus-Haus präsentiert, im Herbst sollen sie ins Bollwerk verlagert werden. Ausflüge gibt es außerdem in den Hochseilgarten, auf die Kartbahn, zum Laserball und in den Freizeitpark Phantasialand, zudem zum Open-Air Kino an die Krefelder Trabrennbahn.

Vor Ort wartet das übliche Angebot auf seine jungen Besucher, jedoch zu geänderten Öffnungszeiten: Während der Sommerferien hat der Kaktus Montag bis Freitag von 13 bis 19 Uhr auf. "Jeder der 14 Jahre oder älter ist, kann kommen und ist willkommen", versichert Thomas Schmitz. Der Diplom-Sozialwissenschaftler leitet seit einem Jahr die Jugendeinrichtung, ist im Januar mit dem Kaktus-Team nach über 30 Jahren aus dem "Provisorium" an der Neckarstraße aus- und in das neue Haus an der Römerstraße eingezogen. Obwohl der neue Standort schlechter erreichbar ist, kommen die Jugendlichen immer noch jeden Tag hierher, neue sind dazu gekommen. "Wenn wir geöffnet haben, ist immer volles Haus", freut sich Schmitz. Zwischen 30 und 40 Teenager kommen täglich, die meisten mit marokkanischen Wurzeln, vorrangig Jungs.

Pinar Brysan, Honorarkraft seit drei Jahren, möchte wieder einen Mädchentag einführen. Die 27-Jährige ist gemeinsam mit den Jugendlichen auf vielen Fotos zu sehen, die an den hellen Spanholzwänden in dem offenen Kaktus-Haus hängen. Braune Sitzlandschaften gibt es hier, eine TV-Ecke mit Playstation, einige Computer, Kicker- und Billardtisch. In der Mitte ein großer Tisch, vor der roten Küchentheke stehen grüne Barhocker. Kakteen auf der Fensterbank. Hier kochen und essen die Jugendlichen mittwochs gemeinsam, immer gesund und nach eigenem Rezept. Auch einen DJ-Raum gibt es. Dort finden jeden Dienstag kleine Workshops statt, Teamer Markus Hölzel zeigt am Mischpult, wie Beats entstehen. Im Herbst soll zusätzlich eine Gesangskabine entstehen. Denn musikalisch sind die Jugendlichen: Eine Darbuka-Gruppe trommelt regelmäßig im Gruppenraum, ist unter anderem beim Schulfest der Justus-von-Liebig-Schule aufgetreten.

Die Kooperation mit den direkten Nachbarn soll als ein weiterer Schwerpunkt des Hauses zukünftig noch weiter ausgebaut werden, so Thomas Schmitz. Bereits jetzt steht der Turnraum im Nachmittagsbereich zur Verfügung, nach den Sommerferien soll ein Schülercafé an zwei Tagen die Woche für Kids ab der 8. Klasse öffnen. "Es ist wichtig, dass die Jugendlichen uns schon früh kennenlernen, einen festen Treffpunkt und eine Gemeinschaft haben."

(RP)
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