Moers Junger Mann soll Freundin vergewaltigt haben
Moers · Der 20-Jährige stritt ab, Gewalt angewendet zu haben. Der Prozess wird fortgesetzt.
Vor der großen Jugendkammer in Moers muss sich seit gestern ein junger Mann dem Vorwurf der Vergewaltigung stellen. Er soll mit einer Freundin in ihrer Wohnung gegen ihren ausdrücklichen Willen Geschlechtsverkehr gehabt haben. Der 20-Jährige stritt allerdings ab, Gewalt angewendet zu haben. Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass seine Bekannte diesen Kontakt nicht wollte.
Die 21 Jahre alte Frau gab an, sie kenne den Moerser noch von der Schule. Im vergangenen Jahr sei der Kontakt dann wieder enger geworden. Im Juli lud sie den Mann zu sich ein — zum Fernsehen, wie sie sagte. Am ersten Abend habe man sich einander genähert, allerdings sei sehr klar gewesen, dass sie keine Beziehung wolle. Der Moerser sei damit einverstanden gewesen und am folgenden Abend erneut zu ihr gefahren. Plötzlich habe der Angeklagte sie geküsst und angefasst. Dann habe er der jungen Frau die Hose heruntergezogen. Auf ihre Worte "Nein, ich möchte nicht", habe der Mann dann gar nicht reagiert. "Ich habe um Hilfe gerufen und geweint, er hat nicht aufgehört", sagte die Zeugin. Heftig gewehrt habe sie sich allerdings nicht, denn sie sei wie gelähmt gewesen. "Ich gebe mir ja selber die Schuld dafür", fuhr die Zeugin fort.
Der Moerser habe allerdings kurz innegehalten, als sie sehr laut um Hilfe schrie. Diesen Moment habe sie genutzt, um ins Badezimmer zu laufen und sich dort einzuschließen. Während sie über Handy versuchte, eine Freundin zu erreichen, habe er vor der Tür gestanden und geklopft. Dann sei er gegangen.
Im späteren Austausch per SMS hatte der Mann sich dann bei der jungen Frau entschuldigt. Auf den Vorwurf "Du hast mich vergewaltigt, ist dir das bewusst?" räumte er allerdings lediglich ein, zu weit gegangen zu sein. Der Prozess wird fortgesetzt.
