Rheurdt Flüchtlingsschicksale in Oermten

Rheurdt · "Trotz allem - Ich lebe" nennt sich die Wanderausstellung in der Bürgerbegegnungsstätte im Volkspark Oermter Berg. Die Ausstellung der UNO Flüchtlingshilfe, die der Kulturkreis Issum in Kooperation mit dem Freundes- und Förderkreis Oermter Berg initiiert hat, stellt die künstlerischen Arbeiten von vier Frauen in den Mittelpunkt, die ein Schicksal eint. Sie mussten ihre Heimat verlassen, um ihr Leben zu retten.

 Rupert Seidl bei der Lesung im Baerllagshof.

Rupert Seidl bei der Lesung im Baerllagshof.

Foto: Wensierski

Hunger, religiöse wie politische Verfolgung und Umweltkatastrophen sind einige ihrer Beweggründe, wie Issums stellvertretende Bürgermeistern Margret Keusen bei der Eröffnung erläuterte. Um ihre traumatischen Erlebnisse ansatzweise über die Malerei zu verarbeiten, haben Ljulieta, Maryam, Neriman und Eva vor Jahren an einer Kunsttherapie in Frankfurt, im Evangelischen Zentrum für Beratung und Therapie, teilgenommen. Ihre "Kunststücke", so der Untertitel der Ausstellung, zeigen Einblicke in verschiedene Prozessebenen der Auseinandersetzung. Den Betrachter nehmen die Flüchtlingsfrauen mit auf den schweren Weg ins Ungewisse. Die Bilder, von dunkel-tristen über fröhliche Farben gestaltet, offenbaren die jeweilige psychische Verfassung.

"Die Ausstellung will helfen, das Thema ,Flucht' mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken", sagte Margret Keusen. Nicht nur die Ausstellung ermöglichte Einblicke in andere Lebenswege. Die junge Iranerin Karikeh Boghozian, die seit elf Jahren in Issum mit ihrer Familie lebt, erzählte aus ihrem Leben in Deutschland. Gerrit Hermans, Caritasverband Geldern-Kevelaer, berichtete gemeinsam mit Alfred Schmitz, Internationaler Bund in Geldern, über die Asylarbeit, aber auch über das Engagement Einzelner, beispielsweise in Issum. Dort werden Asylsuchenden auf privater Ebene Sprachkurse angeboten.

"Trotz allem - Ich lebe" in der Bürgerbegegnungsstätte Volkspark Oermter Berg bis zum 16. Februar, dienstags bis donnerstags, 10 bis 16 Uhr, am Wochenende, 10 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort