Geselliger Nachmittag Dönekes aus dem Meerbeck von früher

Moers · Kaffee, Kuchen und persönliche Erinnerungen standen im Gemeindehaus an der Bismarcktraße auf dem Programm. Zu den Vortragenden zählte die Meerbeckerin Anneliese Raber und der ehemalige Pfarrer Wolfgang Müller.

 Wolfgang Angerhausen, der in Meerbeck aufwuchs, erzählte aus seiner Kindheit.

Wolfgang Angerhausen, der in Meerbeck aufwuchs, erzählte aus seiner Kindheit.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Dönekes, das sind kleine, witzige Alltagsgeschichte, die man sich in einem Kreis von netten Leuten gegenseitig beim Kaffeeklatsch erzählt. Genau das geschah am Sonntag im evangelischen Gemeindehaus in Meerbeck. Dort trafen sich auf Einladung des örtlichen Nachbarschaftsnetzwerks 55plus“ am Nachmittag gut 30 Seniorinnen und Senioren, um sich bei Kaffee und Kuchen gemeinsam an alte Zeiten in den beiden Moerser Bergmannsvierteln Meerbeck und Hochstraß zu erinnern.

Ihren Ursprung hatte die gesellige Veranstaltung mit einer vor einiger Zeit vom Netzwerk durchgeführten Postkartenaktion. Dabei galt es, auf den Karten abgebildete Gebäude und Orte in Meerbeck und Hochstraß zu erkennen und dazu eine kleine Geschichte zu schreiben. „Leider war die Resonanz darauf nicht ganz so erfolgreich, wie wir uns das erhofft hatten“, berichtete der für den Dönekes-Nachmittag verantwortliche Mitorganisator Friedrich Weber. „Dafür hat es uns aber auf die Idee zu dieser Veranstaltung gebracht, denn eigentlich gibt es viel von hier zu erzählen.“ Das stimmte.

Den Anfang machte gleich der Leiter von „55plus“ Wolfgang Angerhausen. Er hatte seine Kindheit in Meerbeck verbracht und erinnerte sich noch gut daran, wie er als Junge den Bauarbeitern damals „erfolglos geholfen“ hatte, die dortige Donaustraße zu asphaltieren. Als nächstes las Friedrich Weber eine Geschichte von Friedel Kühnemann aus dem Buch „Frauen erzählen von ihrer Kindheit in Moers. Ihre darin geschilderten Erinnerungen an selbst gemachte Puppen und Glanzbilder, ließ viele der Anwesenden lächeln und mit den Köpfen nicken.

Das galt auch für die anschließend von Anneliese Raber erzählten Geschichten. „Ich hatte damals einen Verehrer, berichtete sie, der wollte nicht, dass ich seinen Freunden sage, dass ich aus Meerbeck bin. Er hielt nicht viel von den Leuten aus der Kolonie. Doch der ist bei mir nicht zum Zuge gekommen.“ „Ja, bestätigte Friedrich Weber: „Die Meerbecker hatten in der Tat damals keinen besonders guten Ruf, was Hanns Dieter Hüsch, einer der bekanntesten Moerser, aber nie verstanden hat.“ Er habe irgendwann sogar mal gesagt: „Ich weiß gar nicht, warum die Leute über Meerbeck die Nase rümpfen. Wenn ich die vielen Kaninchen und Kinder sehe, wird mir ganz warm ums Herz.“

Und so ging es weiter. Außer Anneliese Raber hatte auch noch der ehemalige Hochstraßer Pfarrer Wolfgang Müller einige Dönekes mitgebracht. So zum Beispiel die Geschichte von der ehemaligen Hebamme Johanna Rosendahl, einer Tante des späteren stellvertretenden Moerser Bürgermeisters Heinz-Wilhelm Rosendahl. Sie hatte während ihrer Berufszeit immerhin rund 6000 Kindern in Meerbeck und Hochstraß ins Leben geholfen.

Es folgten noch weitere Dönekes von anderen Erzählerinnen und Erzählern, die immer wieder von den Tischen aus lebhaft kommentiert und zwischendurch in der Kuchenpause weiter besprochen wurden. Eine Besucherin hatte sogar ein paar alte Fotos dabei. Alles in allem also ein gelungener Nachmittag, der den Besuchern offensichtlich sehr viel Spaß gemacht hat.

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