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Moers Der Heilige, der gegen Halsleiden hilft

MOERS · Am 3. Februar spenden Pfarrer in katholischen Gemeinden den Blasiussegen. Viele Gläubige folgen dem alten Brauch.

 St. Blasius auf einem Altar von Hans Memling (1491) in Lübeck

St. Blasius auf einem Altar von Hans Memling (1491) in Lübeck

Foto: archiv

Für manche ist er wie „das achte Sakrament“ – der Blasiussegen, der am 3. Februar oder am Sonntag danach gegen Halsleiden gespendet wird. Die „Volksfrömmigkeit“ jedenfalls ist von seiner Wirkung überzeugt. Von dieser Überzeugung erfährt auch Heinrich Bösing, Pfarrer von St. Martinus in Repelen und stellvertretender Dechant des Dekanates Moers, immer wieder am 3. Februar. „Wie sonst“, so erzählt er, „ist es zu erklären, dass nach den Eucharistiefeiern an den Erinnerungstagen sämtliche Besucher des Gottesdienstes zum Altar kommen, um den Segen zu empfangen.“

Gespendet wird der Segen meist über zwei in Kreuzform gehaltene Kerzen. „Licht und Kreuz weisen auf Christus als Quelle des Segens.“ Die Gläubigen treten einzeln vor. „In der persönlichen Zuwendung liegt auch die Wertschätzung jedes Einzelnen“, sagt Bösing. „Wer sich heute für den Segen entscheidet, ist davon überzeugt, dass es auch heilende Kräfte gibt, die nicht in Tabletten enthalten sind, sondern auf die im Glauben erfahrene Kraft der Nähe Gottes zurückgehen.“

Blasius, der um 316 starb, ist einer der vierzehn Nothelfer und gehört zu den volkstümlichen und beliebtesten Heiligen. Er wird sowohl in der abendländischen wie auch in der orientalischen Kirche verehrt. Bei uns ist er seit dem neunten Jahrhundert der Schutzheilige gegen Husten und Halskrankheiten. Zudem ist er Patron der Ärzte ebenso wie der Bauarbeiter, der Schuhmacher, Schneider, Blasmusikanten und der wilden Tiere. Auch Städte haben ihn als Patron ausgewählt, so zum Beispiel Paris, Trier, Mainz, Lübeck und St. Blasius.

Seine Vita beschreibt sein Leben als Martyrium. Zunächst war er danach Arzt in Sebaste (Türkei). Seine unermüdliche Hilfsbereitschaft und seine Toleranz allen Menschen gegenüber, ob arm, ob reich, ob Christ oder Heide, soll ihm dann zur Wahl des Bischofs verholfen haben.

Zahlreiche Legenden haben seine Hilfsbereitschaft zum Thema. Die bekannteste erzählt, dass er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis, einem kleinen Jungen, einziger Sohn einer armen Witwe, durch seine Fürbitte das Leben rettete: weil er eine Fischgräte verschlungen hatte, drohte das Kind zu ersticken. Von dieser Geschichte wird der Brauch des Blasiussegens abgeleitet – und das schon seit dem 16. Jahrhundert.

Blasius starb als Märtyrer, weil er seinem Glauben treu blieb. Im Jahre 972 brachte man den Kopf des heiligen Blasius als wertvolle Reliquie nach Dubrovnik, die sich, in Gold gefasst, mit weiteren Reliquien noch heute im dortigen im Dommuseum befindet. Blasius ist Schutzpatron der kroatischen Stadt.

Übrigens gibt es auch eine Bauernregel zum St.-Blasius-Tag: „St. Blasius stößt dem Winter die Hörner ab“, lautet sie. Und siehe da: Zumindest was den Schneefall angeht, stimmt die aktuelle Wettervorhersage für die Region damit überein.

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