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Mönchengladbach Wo Jens Nowotny seinen Jugendtraum lebt

Mönchengladbach · Der Ex-Nationalspieler betreibt mit Paris Houdeloudis das Restaurant Salinas im Volksgarten - dort sitzt auch ihre Spielerberatungsagentur.

 Die asbach-uralte Kegelbahn im Keller ist zu einer hippen "Kegelbar" umfunktioniert worden.

Die asbach-uralte Kegelbahn im Keller ist zu einer hippen "Kegelbar" umfunktioniert worden.

Foto: Knappe

Der Name Jens Nowotny ruft unter Fußballfreunden mannigfaltige Erinnerungen hervor: Er ist der Mann, der von gleich vier Kreuzbandrissen zurückgeworfen wurde. Er ist der Mann mit den noch immer meisten Platzverweisen der Bundesligageschichte (acht, einer mehr als Martin Stranzl). Und er war so etwas wie der Inbegriff von "Vizekusen", jener Zeit Anfang der 2000er, als sein Verein Bayer 04 Leverkusen zweite Plätze en masse einheimste, ohne dabei einen einzigen Titel zu gewinnen. Dass er aber längst auch als Gastronom reüssiert, dürften die wenigsten auf dem Schirm haben. "Wir haben nie groß Werbung gemacht", sagt der 43-Jährige denn auch zurückhaltend. Seit bereits viereinhalb Jahren betreibt Nowotny mit seinem Freund und Geschäftspartner Paris Houdeloudis nämlich das "Salinas" im Volksgarten.

"Es war so etwas wie ein Jugendtraum von mir, ein Restaurant zu haben", erzählt Nowotny. Schon bevor Sports-Bars in Mode kamen, habe er im Karlsruher Raum, aus dem der 48-fache Nationalspieler gebürtig stammt, ein ähnliches Konzept umsetzen wollen, doch es kam nie dazu. Nach der Europameisterschaft 2008 lernte er den Mönchengladbacher Paris Houdeloudis kennen, der als gelernter Reiseverkehrskaufmann jahrelang auf Ibiza für die Tui tätig gewesen war, ohne jedoch wirklich aus der Gastronomie zu kommen. "Aber Paris ist jemand, der eine Idee sofort umsetzt", sagt Nowotny. Die beiden googelten, stießen zunächst auf das "Richard Wagner" (das dann aber an Holger Böker ging), wenig später auf den alten Volksgartenpavillon, den das Deutsche Rote Kreuz neu verpachten wollte.

 Paris Houdeloudis (l.) und Jens Nowotny vor dem Restaurant Salinas.

Paris Houdeloudis (l.) und Jens Nowotny vor dem Restaurant Salinas.

Foto: Knappe

In den haben die beiden seitdem rund 300.000 Euro investiert. Zuletzt wurde die asbach-uralte Kegelbahn im Keller zu einer hippen "Kegelbar" umfunktioniert. Die alte Pächterwohnung haben Nowotny und Houdeloudis überdies zum Büro für ihre Spielerberatungs- und -vermittlungsagentur Insoccer umgebaut. Das passt: Im Büro lassen sich vertrauliche Gespräche mit Geschäftspartnern führen, danach kann man in angenehmer Atmosphäre oben im "Salinas" - benannt nach Houdeloudis' Lieblingsstrand auf Ibiza - noch einen Happen essen. Fredi Bobic, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, und Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof waren etwa schon da.

"Ich versuche, mindestens einmal die Woche herzukommen, in Spitzenzeiten auch zwei, drei Mal", sagt Nowotny, der mit seiner Familie in Kürten lebt. Das operative Restaurant-Geschäft überlässt er Paris Houdeloudis. Der hat als Student im "Mezcalito" gejobbt, ist in der Stadt und der Gastroszene gut vernetzt - und hat, zusammen mit Jens Nowotny, erkennen dürfen, dass das "Salinas" quasi zum Selbstläufer geworden ist. Sie haben sich nicht auf Zielgruppen festgelegt, viel in Eigenregie gemacht, und müssen sich mittlerweile schon selber dazu zwingen, nicht zu viele geschlossene Gesellschaften für Hochzeiten und dergleichen zuzulassen, um Stammkunden nicht zu vergraulen. "Und die neue Kegelbar ist von November bis Weihnachten mit Firmenfeiern schon komplett ausgebucht", sagt Houdeloudis.

Die Entwicklung Mönchengladbachs, gerade auch aus gastronomischer Sicht, bezeichnen die beiden als absolut positiv. "Wenn, wie durch das Minto, große Ketten wie "Vapiano" neu dazukommen, wird die Szene schnell großstädtischer", sagt Nowotny. Auch über die Möglichkeit, selbst zu expandieren und das "Salinas" zur Kette zu machen, haben die beiden bereits diskutiert. Und sich zumindest für den Moment dagegen entschieden. "Dann müssten wir unseren Hauptjob im Fußball aufgeben", sagen sie. "Und das hätte dann auch nichts mehr mit unserem Jugendtraum zu tun."

Salinas, Carl-Diem-Straße 2, www.salinas-restaurant.de

(tler)
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