Sehr treffend war auch die Analyse des Melsunger Trainers Michael Roth: "Wir hatten uns vorgenommen, in der zweiten Halbzeit unsere Stammkräfte zu schonen. Und das ist uns gelungen." Will heißen: Gegen die zweite Garde hübschte Korschenbroich das Ergebnis zwar auf, in Gefahr geriet für die Nordhessen aber nichts mehr. "Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, wir können ein Pokalfest feiern. Aber Melsungen war sehr gut vorbereitet und hat präzise wie ein Uhrwerk seine Systeme gespielt", sagte Ilper.

Elf Minuten, bis zum 5:5, hielt Korschenbroich mit, dann setzte sich Melsungen dank seiner individuellen Klasse vor allem von Spielmacher Patrik Fahlgren (6 Tore) deutlich ab und lag zur Pause bereits 16:10 vorne. Als Roth seine Vorgabe, Spieler zu schonen, konsequent umsetzte, stand es 25:18. Und dann fing auch der TVK an, konsequenter seine Chancen zu nutzen. Sicher auch, weil die Gegenwehr jetzt nicht mehr solch exquisiter Art wie noch zuvor war. So kamen nun auch Florian Korte und Simon Breuer, der eine ganz schwache erste Hälfte gespielt hatte, zu einer ordentlichen Torquote – aber durch Einzelaktionen. "Wir haben die zweite Formation ganz gut gespielt und sind mit dem Ergebnis gut weggekommen", sagte Ilper.

Einer, der die zweite Hälfte nur von draußen sah, war Zugang Pasqual Tovornik. Bei ihm passte gestern Abend nicht viel. Die Abstimmungsprobleme sind noch eklatant, gestern scheiterte er zudem mehrfach am Klassetorwart Per Sandström. "Im Ganzen klappt es noch nicht", erklärte Tovornik die Situation. Dabei kommt am Samstag in der Liga nun sein Ex-Klub TuSEM Essen zum TVK. "Ein Sieg wäre sehr wichtig fürs Selbstvertrauen. Ich will unbedingt gewinnen", sagte Tovornik. "Wir müssen cleverer sein als zuletzt." Sein Trainer sieht das ähnlich: "In der Liga wartet unser Druck."

TVK: Sven Bartmann, Mayer (ab 31. Minute) – Fuchs, Deppisch (2), S. Breuer (6), Görden (4/1), M. Breuer (1), Piske (3/1), Tovornik (3), B. Marquardt, D. Marquardt (2), Sebastian Bartmann, Korte (7)