Handball Melsungen will Revanche

Handball · Handball Das Spiel endete in einem Handgemenge. Zwei Rote Karten in der letzten Minute, es war die 70. insgesamt in diesem Pokalkrimi, der über zwei Verlängerungen ging. Und der letzte Freiwurf ging drüber. Es war ein denkwürdiger Abend vor fast genau vier Jahren, als sich die MT Melsungen beim TV Korschenbroich bis auf die Knochen blamierte. Der Erstligist verlor in der zweiten Runde beim sieglosen Zweitligisten. Und genau das kann heute wieder eintreffen.

Der TVK erwartet in der zweiten Pokalrunde erneut Melsungen (Anpfiff 20 Uhr, Waldsporthalle), und in der Liga ist er wieder sieglos. Wieder kommt der Pokal ganz gelegen, sich ein bisschen frei zu spielen. Nur wird Melsungen alles daran setzen, sich nicht erneut in Korschenbroich zum Gespött Handball-Deutschlands zu machen. Der griechische Torjäger Savas Karipidis ist der einzige aus dem heutigen Kader, der die Schmach damals erlebte. Ein erneuter Erfolg Korschenbroichs wäre eine veritable Sensation. Denn Melsungen ist in der Liga mit 6:0 Punkten gestartet und nahm jüngst den VfL Gummersbach formschön auseinander. MT-Trainer Michael Roth, dem in der vergangenen Spielzeit noch der Klassenverbleib geglückt war, hat den Nordhessen seine abwehrorientierte Philosophie verpasst. Und ist damit erfolgreich.

Der TVK hingegen ist momentan keineswegs erfolgreich. Es fehlten immer nur ein oder zwei Tore zum Punktgewinn. Doch dass die nicht fielen, hat seine Gründe. War der Angriff in der vergangenen Saison eine rund laufende Angriffsmaschine, stottert nun, so als habe jemand Sand hineingestreut. Zu viele Fehler im Aufbau, zu schlechte Chancenverwertung sind die Ursachen, weshalb Korschenbroich nicht in die Spur findet. Nur 25 Tore pro Spiel im Schnitt sind mehr als sechs weniger als in der vergangenen Spielzeit. Trainer Jörn Ilper kündigte jüngst an, den Kuschelkurs innerhalb der Mannschaft aufbrechen zu wollen: "Wir waren zu nett, zu vorsichtig."

Den Pokal sieht er nun als willkommene Gelegenheit an, völlig sorgenfrei Handball zu spielen. "Jeder kann sich Sicherheit holen, und dann schauen wir einmal, was am Ende dabei herauskommt", sagt Ilper, der im Pokalkrimi vor vier Jahren selbst eine tragende Rolle spielte: Er war einer der beiden Spieler, die in der letzten Minute die Rote Karte sahen.

Tickets: Damit nicht wie vor vier Jahren nur 400 Zuschauer in die Waldsporthalle kommen, bietet der TVK stark vergünstigte Tickets für das Pokalspiel an. Karten gibt es auch noch an der Abendkasse.

(angr)
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